Farbschläge

Eine Legewachtel im Farbschlag Tenebrosus-Schecke.

Wachtelfarbschläge entdecken – von Wildfarben bis zur Schneewachtel

Wachteln sind nicht nur niedlich und legen unglaublich gesunde Eier. Es gibt sie auch in immer mehr tollen Farbschlägen! Neben den klassischen Farbschlägen Wildfarben oder Goldsprenkel gibt es heute auch Farben wie Blau, Silber, Weiß-gescheckt oder Gelb. Wir stellen Euch hier einige Wachtelfarbschläge vor. Schaut Euch in Ruhe um – vielleicht findet Ihr Euren Lieblings-Farbschlag oder erkennt, welche Farbschläge bei Euch in der Voliere leben!

Einige bekannte Wachtel-Farbschläge:

Welchen Farbschlag hat meine Wachtel?

Für die meisten Hobbyhalter sind gesunde und glückliche Wachteln erst einmal das Wichtigste bei der Wachtelauswahl – der Farbschlag ist im Vorfeld eher zweitrangig. Doch oft kommt im Nachgang doch die Frage auf, was für Farbschläge eigentlich im Wachtelstall herumpicken. Oder man hat sich Bruteier bestellt und wundert sich jetzt, was für Wachtelfarbschläge im Kükenheim herumwuseln. 

Die Vererbungslehre bei Wachteln ist recht komplex und besonders für Anfänger nicht leicht zu durchschauen. Ein gutes Beispiel ist die Kreuzung von zwei Goldsprenkeln. Die Nachkommen werden nur zu 50% Goldsprenkel sein. 25% sind Gold und die restlichen 25% Wildfarbene. Diese Varianzen sollte man stets im Hinterkopf behalten. Letztendlich sind die heute existierenden Farbschläge Ergebnisse aus zufälligen Mutationen und aus leidenschaftlicher Zucht.

Übrigens: Egal, von welchem Farbschlag wir hier reden und wie unterschiedlich die Wachteln aussehen – dennoch handelt es sich hierbei immer um die Wachtelart der Japanischen Legewachtel (Coturnix japonica). Anders als die zahlreichen Zierwachtelarten wie die Kalifornische Schopfwachtel, die Montezumawachtel oder die Straußwachtel ist die Legewachtel in der Haltung und Zucht am weitesten verbreitet, da sie auf Legeleistung gezüchtet wurde. Deshalb gibt es die Japanische Legewachtel auch in all den verschiedenen Farbschlägen. 

In diesem Video zeigen wir Euch, wie Ihr das Geschlecht bei Euren Farbschlägen bestimmen könnt!

Eine wildfarbene Wachtel-Henne, gut an der hellen, gesprenkelten Brust zu erkennen.

Farbschlag Wildfarben

Wildfarbige Wachteln sind der Urform der Japanischen Legewachtel am ähnlichsten. Aus Sicht des Farbschlags sind sie also als Ur-Wachtel anzusehen. Inzwischen ist dieser Farbschlag auch für Ausstellungen anerkannt. Dabei wird neben sauberen Zeichnungen auch auf gut gebaute Gesamtkonzeptionen des Körperbaus geachtet. Bei wildfarbenen Wachteln kann man anhand der Färbung Henne und Hahn gut unterscheiden. 

Der wildfarbene Wachtel-Hahn ist gut am Gefieder zu erkennen: Eine rötliche, einfarbige Brust lässt ihn vom Weibchen unterscheiden.

Eine Goldsprenkel-Henne.

Farbschlag Goldsprenkel

Neben den Wildfarbenen ist der Farbschlag Goldsprenkel, auch Isabell genannt, wohl der zweithäufigste Wachtelfarbschlag. Auch bei ihnen kann man Männchen und Weibchen optisch einfach unterscheiden: Die Henne hat eine gesprenkelte Brust, der Hahn dagegen eine einfarbige Brust und einen dunkleren Kopf.

Auch bei Goldsprenkel ist eine Zuordnung nicht immer eindeutig: Diese unsauber gezeichnete Henne hat wenige Flecken und weist in Ansätzen die hahnentypische Rotzeichnung auf.

Bei Tenebrosus-Wachteln gleichen sich die Geschlechter äußerlich sehr. 

Farbschlag Tenebrosus

Tenebrosus-Wachteln haben wunderschöne, dunkle Braun- und Schwarztöne. In der Sonne schimmert das dunkle Braun. Tenebrosus-Wachteln gehören zu den dunkelsten Farbschlägen bei unseren Legewachteln. Im Gefieder sehen Henne und Hahn optisch gleich aus – um das Geschlecht bei Tenebrosus zu bestimmen, muss man den Kloakentest durchführen.  

Das dunkel-schimmernde Gefieder lässt sie besonders edel erscheinen.

Auch bei den Tenebrosus-Schecken ist eine Geschlechtszuweisung über das Gefieder nicht möglich.

Farbschlag Tenebrosus-Schecke

Tenebrosus-Schecken, auch Tuxedo genannt, werden unter Hobbyzüchtern immer beliebter. Der charmante Farbschlag, der sich stark von den "klassischen" Wachtelfarbschlägen unterscheidet, ist mittlerweile weit verbreitet. Bei Tenebrosus-Schecken kann man das Geschlecht erst nach der Geschlechtsreife über den Kloakentest verstellen. Optisch ist eine Unterscheidung ebenso wie bei den Tenebrosus kaum möglich. 

Jede Scheckung ist individuell einzigartig, weshalb Schecken für ganz besondere Farbhighlights in der Voliere sorgen.

Weiß-gescheckte Wachteln haben ganz individuelle Färbungen, aber können nicht nach Geschlecht unterschieden werden. 

Farbschlag Weißgescheckt

Weißgescheckte Wachteln gelten optisch als besonders anmutig. Auch ihr Geschlecht ist nur über den Kloakentest ab frühestens der 7. Woche feststellbar. Liebhaber sind davon überzeugt, dass sie einen ganz besonderen Charakter haben. Als Küken sind weißgescheckte Wachteln übrigens flauschig gelb – dunkle Flecken im gelben Kükenflaum lassen aber bereits erahnen, wo die späteren Färbungen sein werden. 

Bereits bei den Küken erkennt man, wo die Scheckungen sind.

Der Farbschlag Rotkopf wird aufgrund der fleckigen Zeichnung auch Sperber genannt. 

Farbschlag Rotkopf

Legewachteln des Farbschlags Rotkopf, auch Sperber genannt, gehören zu den Farbschlägen, bei denen Hahn und Henne am Gefieder zu erkennen sind. Auch bei Jungtieren ist besonders der rote Kopf schon sehr früh zu erkennen. Die Henne hat eine auffällig gesprenkelte Brust, der Hahn hat eine einfarbige, rötliche Brust.

Eine Rotkopf-Henne mit schwarzer Sprenkelung auf der Brust.

Bei dem Farbschlag Kupfer und Kupferschecke kann man das Geschlecht nur über den Kloakentest feststellen.

Farbschlag Kupfer (Rot) und Kupferschecke

Kupferfarbende oder rote Wachteln zeichnen sich durch ein durchgehendes kupferfarbenes Gefieder aus. Der Farbschlag Kupfer ist in den USA schon seit langer Zeit beliebt. In Deutschland gibt es allerdings nicht viele Zuchtlinien, weshalb besonders darauf geachtet werden sollte, dass die Wachteln aus einer gesunden und artgerechten Zucht stammen.

In Deutschland sind kupferfarbene Wachteln immer noch eine Seltenheit.

Eine Falbfee-Henne – das Geschlecht ist wie bei den Wildfarbenen gut am Gefieder zu erkennen.

Farbschlag Feen-Wachtel

Die wunderschönen Feen-Farbschläge werden immer beliebter. Inzwischen unterscheidet man Falbfeen, Perlfeen und Graufeen. Das Besondere an den Feen ist, dass ihr Gefieder keine Brauntöne mehr aufzeigt. Möglich ist das durch eine verminderte Melaninsynthese.

Bei Falbfeen ist die Zeichnung des Gefieders mit der Zeichnung der Wildfarbenen zu vergleichen. Das fehlende Braun verändert aber die gesamte Erscheinung der Wachteln.

Perlfen haben die Grundmusterung von Goldsprenkeln, aber auch hier fehlen alle Brauntöne, was zu einer elfenbeinfarbenen Grundfarbe führt.

Und die Musterung der Graufeen erinnert an Tenebrosus-Wachteln, nur erneut ohne die Brauntöne im Gefieder. 

Eine Perlfee-Henne auch hier ist das Geschlecht gut am Gefieder zu erkennen.

Bei Zimt-Wachteln mit Goldsprenkel oder Wildfarben als Musterung kann das Geschlecht am Gefieder erkannt werden. Bei der Tenebrosus-Grundmusterung nicht  wie hier im Bild.

Farbschlag Zimt

Zimtfarbene Wachteln kommen in drei verschiedenen Grundfärbungen vor: Wildfarben, Goldsprenkel und Tenebrosus. Auffällig ist, dass Zimter besonders verträglich sind. Hennen und Hähne gleichermaßen.

Zimt-Wachteln haben eine Besonderheit in der Aufzucht: Durch die roten Augen der Küken können sie bei Rotlicht kaum sehen und erkennen deshalb auch ihr Kükenfutter nicht. Daher sollte man bei Zimt-Küken unbedingt auf Rotlicht als Wärmelampe verzichten und stattdessen beispielsweise eine Wärmeplatte verwenden. 

Zimt-Wachteln sind in der Aufzucht etwas anspruchsvoller, da ihre Augen sehr empfindlich sind.

Beim Farbschlag Blau kann das Geschlecht nicht am Gefieder unterschieden werden.

Farbschlag Blau und Blauschecke

Der Farbschlag Blau ist zwar im Trend, aber dennoch recht selten. Zu erkennen ist der Farbschlag Blau an einem hellen Gefieder ohne Brauntöne, das im Licht blau schimmert. Meist ändert sich de Färbung nach der Mauser und es kommen doch Brauntöne durch. 

Blauschecken haben neben dem blauschimmernden Gefieder weiße Scheckungen. Bei beiden Farbschlägen ist das Geschlecht nicht am Gefieder zu erkennen. 

Eine Blauschecken-Wachtel mit weißer Brust.

Farbschlag Silber

Auch der Farbschlag Silber entsteht wie bei den Feen-Wachteln durch eine Melaninverdünnung, aber auch bei den silberfarbenen Wachteln tauchen nach der ersten Mauser häufig Brauntöne auf. Der Farbschlag Silber ist extrem selten und eine klare Definition schwer zu finden. Züchter, die den Farbschlag Silber gesund züchten, sind sehr rar. 

Der Letalfaktor des Farbschlags Gelb konnte bei einigen Zuchtlinien herausgezüchtet werden. (Quelle: Kundenbilder)

Farbschlag Gelb

Der Farbschlag Gelb ist ein sehr komplexer Farbschlag. Mittlerweile ist es gelungen, diesen Farbschlag ohne einen Letalfaktor zu züchten, der dafür sorgt, dass ca. 25% der Küken nicht lebensfähig sind. Dennoch bleibt der Farbschlag selten und gute Züchter rar.

Das Gefieder im Farbschlag Gelb ist hell und schimmert gelblich. (Quelle: Kundenbilder)

Eine Gelb-Mix-Wachtel.

Gemischte Farbschläge

Nicht nur unter den bereits bekannten Farbschlägen gibt es mittlerweile eine tolle Vielfalt. Auch aus Kreuzungen entstehen immer wieder bildhübsche Wachteln, wie in den Beispielen hier zu sehen!

Eine Zimt-Mix-Wachtel.