So füttert Ihr Wildvögel richtig!

Ab und an können auch Goldammern an Futterhäuschen beobachtet werden.

Ein Vogelfutterhaus ist eine tolle Bereicherung für jeden Garten! Aber warum sollte man Wildvögel eigentlich füttern – kommen sie als einheimische Wildvögel nicht von Natur aus gut selbst über den Winter? Die traurige Antwort lautet: Leider nein!

Die Gründe dafür sind vielfältig. Zunehmende Flächenversiegelung, wachsende Ballungsräume und die immer intensivere Landwirtschaft mit Monokulturen und Pestiziden rauben den Wildvögeln wichtige Nahrungsgrundlagen. Aber auch in unseren Gärten schaut die Auswahl mau aus: Wo früher üppige Bauerngärten und Streuobstwiesen als Nahrung und Brutplätze dienten, herrschen heute naturarme Gärten mit englischem Rasen, exotischen Gewächsen oder schlicht einem Schotterhaufen vor. Heimische Kräuter werden als „Unkräuter“ ausgemerzt, dafür wachsen Kirschlorbeer und Buchsbaum, ohne nennenswerte ökologische Vorteile zu bieten.

All das spricht für eine Wildvogelfütterung über das ganze Jahr – aber besonders im Winter, wenn die natürlichen Nahrungsressourcen ohnehin knapp werden. Und nicht nur die Wildvögel freuen sich über die zusätzliche und verlässliche Nahrungsquelle: Ihr selbst könnt an den Futterhäusern viele heimische Vogelarten beobachten!

Also ab zum Supermarkt und ein paar Meisenknödel aufhängen? Wildvögel richtig füttern ist etwas komplexer als das. Wir zeigen Euch, wie Ihr Eure Wildvögel artgerecht, saisonal und nachhaltig füttert! Aber keine Angst: Dazu braucht es kein Biologie-Studium – nur etwas Begeisterung für unsere Natur und Vögel! Damit wird es zum Kinderspiel, Wildvögel richtig zu füttern!

Unser Sortiment für Wildvögel:

Unsere heimischen Wildvögel

Der Haussperling oder „Spatz“

Sein lauter „Tschilp“-Gesang schallt häufig in kleinen Städten und Dörfern von den Dächern und im Volksmund wird er gerne als „Spatz“ bezeichnet. Die Rede ist vom Haussperling, einem äußerst geselligen Vogel, der in großen Gruppen und gerne in Menschennähe vorkommt.

Der männliche Haussperling ist an seinem grauen Scheitel, seiner schwarzen Kehle und seinem schwarzen Latz zu erkennen – anders als der Feldsperling hat er keinen schwarzen Wangenfleck. Das Weibchen ist von schlichtem Braun und gut an seinen braun-schwarzen Rückenfedern zu erkennen.

So mancher meint, aufgrund der augenscheinlichen Häufigkeit sei der Spatz nicht gefährdet – und ohnehin litt er früher unter einem schlechten Ruf als Schmarotzer und Körnerdieb. Bis in die 50er Jahre wurde er noch bekämpft und in einigen Gebieten mussten lange Zeit jährlich 20 Spatzenköpfe als sogenannte „Spatzensteuer“ bezahlt werden.

Tatsächlich aber hat es unser kleiner Koloniebrüter heutzutage nicht leicht: Aufgrund von naturarmen Gärten und Flächenversiegelung fehlt ihm Nahrung. Die zunehmend abgedichteten, lückenlosen Fassaden nehmen ihm die Brutmöglichkeiten. Deshalb bietet die Wildvogelfütterung eine tolle Möglichkeit, Haussperlinge zu unterstützen und ihnen etwas Gutes zu tun!

Ein männlicher Haussperling, ohne Wangenfleck und mit grauem Scheitel.

Der Feldsperling ist kleiner und hat einen schwarzen Wangenfleck.

Der Feldsperling – kleiner Bruder des Haussperlings

Weniger bekannt und von vielen mit dem Haussperling verwechselt ist der Feldsperling. Wer auf den ersten Blick keinen Unterschied zum Haussperling erkennt, der muss nur genau hinschauen: Der Feldsperling ist etwas kleiner, hat einen markanten schwarzen Wangenfleck und einen braunen Scheitel statt einen grauen – so ist er auf den ersten Blick zu erkennen! Außerdem unterscheiden sich Weibchen und Männchen nicht.

Auch unser Feldsperling ist ein sehr geselliger Vogel, der in Kolonien lebt und brütet. Die Vögel gehen häufig lebenslange Partnerschaften ein und kuscheln sich im Winter gern in Nistkästen zusammen, um die Kälte zu überstehen.

Feldsperlinge haben sich auch gut an den Menschen gewöhnt, doch bevorzugen als Lebensraum offene und halboffene Landschaften wie Waldränder oder landwirtschaftliche Betriebe. Aber auch in Berliner Kleingärten kommt der Feldsperling beispielsweise vor. Am Futterhaus ist er ein häufig gesehener Gast.

Ihm machen vor allem die aufgeräumten Landschaften und Wälder, die fehlenden Hecken und der hohe Pestizideinsatz zu schaffen. Ohne artenreiche Wiesen und Felder mangelt es ihm an Nahrung. Seine Bestände sind zuletzt stark eingebrochen. Wie sein großer Bruder auch, freuen sich Feldsperlinge über naturnahe Gärten, die ihm potentielle Nistplätze und Nahrungsgrundlagen bieten.

Sowohl der Haus- als auch der Feldsperling ist nicht besonders wählerisch und freut sich über verschiedenste Futteroptionen – von Körnern über Samen, gehackten Nüssen, Fettfutter bis zu Rosinen und getrockneten Beeren kann man ihm alles anbieten! Findet er keine artgerechte Nahrung, so greift er auch auf menschliche Nahrungsreste wie Brotkrumen oder Abfälle zurück – gesund ist das für ihn natürlich nicht.

Übrigens: Sperlinge lieben sowohl Sandbäder als auch Wasserbäder! Wer seinen Garten für Sperlinge freundlich gestalten will, der bietet neben Futterhäuschen kleine Sandkuhlen und Vogelbäder an, in denen die Piepmätze ihr Gefieder reinigen können. Neben einer Futterstelle sind auch Nistkästen eine wichtige Bereicherung für Sperlinge – am besten gleich mehrere, denn Spatzen sind Koloniebrüter!

Für echte kleine Wildvogelexperten!

Eure Kleinsten sind von Wildvögeln genauso begeistert wie wir? Mit uns können sie jetzt zu echten kleinen Wildvogelexperten werden! Druckt dazu einfach unser tolles Wildvogelquiz für Kinder aus und schaut gemeinsam, wieviel Ihr bereits über Wildvögel gelernt habt!

Und wenn Ihr der Meinung seid, dass Eure Kinder echte kleine Wildvogelexperten sind, dann könnt Ihr außerdem unsere Urkunde für echte kleine Wildvogelexperten und -expertinnen ausdrucken! So könnt Ihr Eure Kinder motivieren und bestärken, mehr über unsere heimischen Wildvögel zu lernen und zu verstehen.

3 Rezepte für Wildvögel

Leckeres Fettfutter in unterschiedlichen Formen

Zutaten:

In welcher Mischung Ihr Körner, Sämereien und Weichfutter anbietet, hängt stark von den Vögeln ab, die Euren Garten besuchen. Sind eher Weichfutterfresser wie Amsel und Co. bei Euch? Oder Körnerfresser? Variiert das Rezept und schaut, was den Vögeln am Besten schmeckt!

Zubereitung:

Erwärmt das Fett vorsichtig in einem Topf. Es soll nur schmelzen, nicht kochen! Ist das Fett flüssig, nehmt den Topf vom Herd und fügt das ausgewählte Futter hinzu.

Jetzt geht es ans Befüllen: Wählt die gewünschte Form, z.B. einen kleinen Tontopf, eine Kokos- oder Orangenschale oder einfache Bällchen. Bevor Ihr die warme Masse einfüllt, bringt eine Hanfschnur zur Befestigung an. Füllt anschließend das noch warme Vogelfutter in die Gefäße bzw. formt von Hand kleine Bällchen. Steckt in die warme Masse ein längeres Stöckchen, damit sich die Vögel daran festhalten können.

Die fertigen Bällchen eignen sich auch toll für jeden Vogelliebhaber, der keinen großen Garten hat, sondern nur Balkon oder Terrasse – bietet die kleinen Bällchen regengeschützt in einer Schale am Fensterbrett an und genießt auch ohne großen Garten heimische Wildvögel! Die Orangenschale ist perfekt geeignet, um etwas höher aufgehangen zu werden: Das Material ist biologisch abbaubar und muss deshalb nicht wieder abgehängt werden!

Wildvogelbällchen gesund und lecker selbstgemacht

Zutaten:

Zubereitung:

Snackwiese, Hirsemix, Sonnenblumenkerne, Wildvogelfutter Spezial, Mehlwürmer und Blütenpollen miteinander mischen. Das Kokosfett in einem Topf vorsichtig schmelzen – nicht kochen lassen! Das flüssige Fett über die Masse geben und gut unterheben. Die Mischung noch warm zu Bällchen formen und erkalten lassen. Etwas Wasser mit ein wenig Honig vermischen und die Bällchen mit der Mischung bepinseln. Im Anschluss die Bällchen in etwas Blütenpollen und Mehlwürmchen wälzen. Gut trocknen lassen!

Bunte Obstspieße für Wildvögel

Zutaten:

Zubereitung:

Die Zubereitung ist denkbar einfach: Spießt alle Zutaten auf den Spieß auf – schneidet gegebenenfalls den Apfel etwas kleiner. Befestigt die Spieße so, dass sich kein Vogel daran verletzen kann.

Meisen

Die Meise ist einer unserer bekanntesten Wintervögel und auch ein häufiger und beliebter Gast an Futterhäuschen und Co. Dabei ist „die Meise“ eigentlich gar nicht richtig. Wusstet Ihr, dass es viele unterschiedliche Meisen gibt?

Die größte ist dabei die Kohlmeise. Ihr Aussehen ist sehr eindeutig. Die gelbe Brust und der schwarze Kopf mit den weißen Wangen machen sie recht leicht bestimmbar. Wenn Ihr Nistkästen aufhängt, wird sie eine der Vogelarten sein, die diese besonders gerne annimmt. Im Sommer ist die Kohlmeise sehr auf kleine Krabbeltiere ausgerichtet. So gehören Insekten und deren Larven, Spinnen, Schmetterlingsraupen und Blattläusen zu ihrem Hauptfutter. Im Winter hingegen wechselt die Kost auf mehrheitlich Samen.

Schon bedeutend seltener als die Kohlmeise ist die Blaumeise. Diese wunderschöne und niedliche Meise ähnelt der Färbung der Kohlmeise, ist aber am Kopf dort, wo die Kohlmeise schwarz ist, strahlend blau. Auch sie kommt ausgesprochen gerne zum Futterhäuschen.

Auch sie frisst im Sommer kleine Insekten, Larven und Spinnen, aber auch Sämereien. Im Winter wird sie zu einem Körnerfresser. Ihr Nahrungsspektrum ist recht breit mit Nüssen, Sonnenblumenkerne und Meisenknödel, aber auch Obst wie Äpfel und Beeren werden gemocht.

Die Kohlmeise ernährt sich im Frühjahr und Sommer gerne von Insekten.

Schwanzmeisen kommen gerne ans Futterhaus – gehören offiziell aber gar nicht zu den Meisen.

Die Haubenmeise gehört ebenfalls zu unseren heimischen Meisen. Ihre Haube macht sie leicht zu erkennen. Allerdings lebt sie lieber in Fichtenwäldern und ähnlichen Gebieten und lebt nicht so menschennahe, wie ihr Vorgänger.

Wirklich gemein bei der Bestimmung wird es bei Tannen-, Sumpf- und Weidenmeise. Die 3 ähneln sich sehr, zumindest für den Laien. Unterscheiden kann man sie zusätzlich bzgl. ihres Lebensraumes. Die Weidenmeise beispielsweise lebt gern in Auen.

Und um die Bestimmung noch spannender zu machen, gibt es auch noch Meisen, die gar keine Meisen sind. So sind Schwanzmeise, Bartmeise und Beutelmeise zwar Namensträger, aber in Wirklichkeit sind sie eigene Familien und gehören nicht zu den Meisen.

4 Tipps für das richtige Vogelfutterhaus

Das richtige Vogelhäuschen zu bauen ist gar nicht so einfach. Im Fokus steht meistens eine tolle Optik und natürlich das Erlebnis, den Wildvögeln zu helfen. Aber Achtung: Auch beim Thema Vogelhäuschen warten viele Stolperstellen!

  1. Das Vogelhäuschen muss dringend sicher vor Fressfeinden angebracht werden. Achtet darauf bereits beim Bau oder Kauf. Wenn Ihr es beispielsweise an einer Hauswand befestigen möchtet, müsst Ihr es anders konzipieren als für eine Aufhängung im Baum. Besonders vor Katzen und Ratten solltet Ihr Vögel und Vogelhaus schützen. 
  2. Das Vogelhäuschen darf selbstverständlich fantastisch aussehen. Aber: Es muss auch gut zu pflegen sein. Denn ein Vogelhäuschen muss ebenfalls gereinigt und gepflegt werden. Mehr dazu erklären wir später beim Thema „Hygiene am Futterplatz“.
  3. Das Vogelhäuschen sollte nicht zu offen, aber auch nicht zu zu sein. Denn ein zu offen gestaltetes Vogelhäuschen bietet wenig Schutz vor Witterung, sodass das Futter schnell vom Wind verteilt und vom Regen befeuchtet wird. An ein zu arg geschlossenes Vogelhaus traut sich ggf. nicht jeder Vogel heran.
  4. An Futter wird häufig gedacht. Das Wasser wird hingegen oft vergessen. Doch gerade wenn es dauerhaft friert oder bei Dürre im Sommer, freuen sich auch Wildtiere wie Vögel über eine Trinkmöglichkeit. Hier könnt Ihr sogar zusätzlich mit Vitaminen wie unserem Winter-Fit arbeiten. Mit zwei kleinen Schälchen, die immer abwechselnd eingesetzt werden, während die jeweils andere gesäubert wird, kann man mit wenig Aufwand viel Gutes tun. Achtet bitte unbedingt darauf, dass die Wasserstelle nicht umkippen kann.

Ein Vogelhaus bedient im besten Fall viele verschiedene Vogelarten.

Risiken bei der Wildvogelfütterung?

Eigentlich sollte es eine tolle Bereicherung sein, Wildvögel im eigenen Garten anzulocken und bei der Fütterung zu beobachten. Aber gilt das auch, wenn man Wachteln und Hühner hält – oder stellen die Wildvögel eine Gefahr für meine Tiere dar? Wir räumen mit Mythen rund um Wildvögel auf!

1. Übertragen Wildvögel die Geflügelpest bzw. Vogelgrippe?

Prinzipiell lautet die Antwort darauf ja – die Hauptüberträger der Vogelgrippe sind Wildvögel. Daher sollte auch die Fütterung Eurer Wachteln und Hühner so stattfinden, dass möglichst keine Wildvögel die Stelle erreichen. Aber sind Spatz und Co. wirklich eine Gefahr für unsere Wachteln und Hühner? Laut §1 der Geflügelpestschutzverordnung (GeflPestSchV) werden als relevante Wildvögel Hühnervögel, Gänsevögel, Greifvögel, Eulen, Regenpfeiferartige, Lappentaucherartige und Schreitvögel genannt – also keine Vögel, die man klassischerweise mit einer Wildvogelfütterung in den Garten lockt 😉 Verschiedene Naturschutzverbände wie der Nabu und der LBV weisen auch explizit darauf hin, dass die klassischen Futterhausbesucher, also unsere Singvögel, keine Gefahr in Sachen Vogelgrippe darstellen und eine Übertragung der Vogelgrippe auf Singvögel weltweit bisher kaum vorkam.

2. Übertragen die Wildvögel andere Viren, Bakterien oder Parasiten auf meine Tiere?

Natürlich können Wildvögel auch andere Krankheitserreger in sich tragen. So kam es in den letzten beiden Jahren zu einem vermehrten Blaumeisensterben aufgrund einer Krankheit namens Suttonella ornithocola. Diese tragische Krankheit machte dem Bestand ziemlich zu schaffen – aber befiel kaum eine andere Vogelart: Laut Nabu waren mehrere Kohlmeisen und je eine Mönchsgrasmücke, Heckenbraunelle und ein Gartenbaumläufer betroffen. Viele Krankheiten sind artspezifisch – und gerade dann, finden wir, sollte man eine Art z.B. mittels Fütterung unterstützen! Aber Vorsicht: Wer eine tote Blaumeise findet, der sollte sie dem Nabu melden und die Futterstelle auf jeden Fall gründlich desinfizieren!

3. Lockt die Fütterung im Garten Ratten und Mäuse an?

Eine Futterstelle sollte immer absolut sicher vor allen Boden-Fressfeinden aufgestellt werden – und das gilt natürlich auch für Ratten und Mäuse. Ebenso, wie Schadnager absolut nichts im Wachtelstall verloren haben, dürfen sie auch nicht an die Wildvogelfütterung gelangen. Wichtig ist dabei, die Futterstelle von allen Seiten zu sichern! Die richtige Fütterung lockt dann auch weder Ratten noch Mäuse an.

Unsere heimischen Singvögeln sind keine typischen Überträger der Vogelgrippe.

Mit der richtigen Hygiene besteht keine Gefahr für Wachteln und Hühner.

4. Sollte ich als Hühner- oder Wachtelhalter überhaupt Wildvögel füttern?

Wir finden: Ja! Und erklären auch warum: Gerade als Wachtelhalter habt Ihr Euren Stall ohnehin ausreichend gegen Fressfeinde sichergemacht – hier kommt weder Spatz noch Maus in die Voliere! Folglich sind auch die Wachteln geschützt.

Und gerade für Hühnerhalter sicher praktisch: Eine Wildvogelfütterung lenkt die Tiere ab, eben nicht nach einer Möglichkeit zu suchen, im Hühnerstall an leckeres Futter oder Wasser zu kommen, sondern sich an der praktischen Futterstelle zu bedienen!

Und wie bei jeder Tierhaltung und -fütterung gilt: Wer die Hygiene ausreichend berücksichtigt, der kann auch viele Krankheiten unterbinden.

Nach §3 der GeflPestSchV sollte sowohl das Futter als auch Wasser für Euer Geflügel so aufgestellt werden, dass Wildvögel keinen Zugang finden. Auch das Wachtelfutter, die Einstreu und anderes Zubehör sollte natürlich so gelagert werden, dass keine Wildvögel Zugang haben. Wenn der Stall oder die Voliere selbst für Vögel nicht einfach zugänglich ist, und man etwas abseits eine Wildvogelfütterung anbietet, kann man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Man hält die Wildvögel vom eigenen Stall fern, und tut ihnen gleichzeitig noch etwas Gutes damit!

Stellt die Futterstelle weit genug von Eurem Hühner- und Wachtelstall auf, sodass eventuelle Krankheiten oder Parasiten eben nicht übertragen werden – und achtet generell (ganz egal, ob Ihr nun Wildvögel füttern oder nicht) auf eine Grundhygiene: Also wascht und desinfiziert Euch Eure Hände, bevor Ihr in einen anderen Stall oder eben zur Wildvogelfutterstelle geht, und wechselt bestenfalls auch Eure Schuhe. Das gilt übrigens auch für Besucher! Wer diese Grundregeln der Stallhygiene beachtet, der kann vielen Krankheiten vorbeugen! Mehr zum Thema Hygiene am Futterplatz und wie man am besten die Futterstelle desinfiziert, erklären wir später!

5. Wildvögel ganzjährig füttern – ist das schädlich?

Ob man Wildvögel ganzjährig füttern sollte, da scheiden sich etwas die Geister. Wir finden: Ja! Denn durch unsere allzu aufgeräumten Landschaften und den Insektenrückgang fällt es vielen Vögeln das ganze Jahr über schwer, Futter zu finden. Gerade zur Jungenaufzucht, wenn die Vögel nicht nur sich selbst, sondern auch den Nachwuchs füttern müssen, leiden viele Vögel unter dem Nahrungsmangel – Resultat sind kümmernde oder verhungernde Jungvögel. Aber Vorsicht: Wer ganzjährig füttert, muss auch wissen, dass Wildvögel im Laufe des Jahres ganz unterschiedliche Nährstoffansprüche haben! Ob im Winter, zur Kükenaufzucht oder im Sommer – hier solltet Ihr darauf achten, das jeweils passende Futter anzubieten!

Tauben

Tauben gehören wahrscheinlich zu den bekanntesten Vögeln, die in unserer Natur vorkommen – und doch scheint es so, als wissen wir fast nichts über sie. Wusstet Ihr beispielsweise, dass Tauben eine lebenslange Partnerschaft eingehen und in der Regel immer genau zwei Eier legen?

Tauben galten lange als Friedensboten und Glücksbringer, als Zeichen lebenslanger Treue und Liebe und als Hoffnungsboten. Heute sagt man ihnen nach, „Ratten der Lüfte“ zu sein – was hat sich verändert, dass wir Tauben so anders sehen? Und wird ihnen das gerecht?

Ihr großartiger Orientierungssinn hat die Taube bereits seit Jahrtausenden zu einem engen Begleiter des Menschen gemacht: Schon 2600 vor Christus diente uns die Taube als Bote über lange Strecken. Aus der Felsentaube züchteten wir uns die Brieftauben, die bis vor wenigen Jahrzenten vielerorts gehalten wurden. Heute werden immer noch Brieftauben als Hobby gezüchtet, aber lange nicht mehr in dem Ausmaß wie früher.

Ausgebüxte und ausgesetzte Brieftauben verwilderten, aber blieben in Menschennähe. Das steigende Nahrungsangebot in Städten – in Form von Abfall – stieg, gleichzeitig wuchsen die Städte. Unsere Überflussgesellschaft bietet der Stadttaube den perfekten Lebensraum und führt häufig zu so großen Populationen, das Mensch und Tier darunter leiden.

Heute fühlen sich viele Menschen von den Taubenschwärmen in den Innenstädten belästigt. Die anpassungsfähigen und geselligen Tiere werden verscheucht und verfolgt, getreten und überfahren. Mithilfe von Spikes rauben wir ihnen ihre Sitz- und Brutplätze. Bei Bauarbeiten werden Nester oft kompromisslos entfernt. Wir behandeln Stadttauben wie Ungeziefer – dabei sind es Vögel wie alle anderen auch. Von Stadttauben geht auch keine erhöhte Krankheitsgefahr aus, wie oft behauptet wird.

Eine tierschutzgerechte Lösung sind regulierte Nistmöglichkeiten, in denen die Gelege ausgetauscht werden, sowie eine artgerechte und kontrollierte Fütterung – so kann man die Taubenschwärme etwas eindämmen und aus den Innenstädten fernhalten – gleichzeitig aber auch den Tauben etwas Gutes tun. Leider wird das in noch zu wenigen Städten praktiziert!

Die Stadttaube stammt von der Felsentaube ab und leidet oft unter ihrem schlechten Ruf.

Die Ringeltaube ist außerhalb von Städten die häufigste Taubenart.

Wusstet Ihr schon? Neben der Stadt- oder Straßentaube gibt es vier weitere Taubenarten, die als Wildvögel bei uns vorkommen und ab und zu auch am Futterhaus beobachtet werden können:

Die Ringeltaube ist ähnlich groß wie die Straßentaube. Gut zu erkennen ist sie an dem weißen Band um den Hals und den weißen Flügelfedern. Ihr fünfsilbiger Schuhu-Ruf ist weit bekannt. Die geselligen Tiere leben gerne in Menschennähe und bauen lose Reisignester in Bäumen oder Hecken. In Innenstädten trifft man die Ringeltaube seltener an, dafür aber in naturnahen Gärten, Gartenanlagen, Parks und Dörfern. Sie gilt außerhalb von Städten als die häufigste Taubenart und ist vielleicht auch an Eurem Futterhaus anzutreffen.

Das picken wir gerne:

Alle unsere Taubenarten picken besonders gerne Körner und Samen, aber auch Beeren, Nüsse und Keimlinge. Leben sie in unserer Nähe, so greifen sie häufig auf wenig artgerechte Lebensmittelreste und Abfälle zurück.

Nach der Ringeltaube ist die Türkentaube mittlerweile die bei uns häufigste Taubenart außerhalb von Städten. Ihr Ruf klingt der Ringeltaube sehr ähnlich, ist aber beim genauen Hinhören dreisilbig. Erkennen kann man die etwas schlankere Türkentaube an ihrem schwarzen Streifen am Hals und ihrem hellgrauen Gefieder. Ursprünglich stammt sie aus Asien und breitet sich seit den 1930er Jahren in fast ganz Europa aus. Man sieht sie wie die Ringeltaube häufig in Dörfern, Stadtgebieten und Parks.

Von besonderer Schönheit ist die etwa amselgroße Turteltaube, die gut am schwarz-weiß-gestreiften Halsfleck und den braun-schwarzen Flügelfedern zu erkennen ist. Früher hörte man Turteltauben an jedem Dorfrand oder Flussufer gurren, heute ist ihr Laut sehr selten geworden: In den letzten 40 Jahren brach ihr Bestand um 90% ein.

Gründe sind vor allem der schwindende Lebensraum und die Jagd – im Mittelmeerraum wird der Zugvogel bis heute legal und illegal gefangen. Der zierliche, scheue Vogel bevorzugt lichte Wälder mit viel Unterwuchs, Feldgehölze, Auwälder und Wiesen. Wer heute noch eine Turteltaube erspäht, darf sich glücklich schätzen – am Futterhaus taucht sie allerdings nicht auf.

Die Hohltaube ist ganz wenigen bekannt und ein sehr schüchterner Vertreter unserer heimischen Taubenarten. Sie brütet bevorzugt in verlassenen Schwarzspechthöhlen in Bäumen – daher stammt auch ihr Name. Auf den ersten Blick sieht sie der grauen Stadttaube ähnlich – zu unterscheiden ist sie aber unter anderem an ihren pechschwarzen Augen. Die scheue Taube ist sogar in Stadtparks anzutreffen, doch zu Gesicht bekommt man sie selten. Sie bevorzugt als Lebensraum Wälder mit alten Baumbeständen oder Steilküsten, in denen sie ebenfalls brütet. Am Futterhäuschen wird man die Hohltaube nicht oft sehen – aber man kann sie neben naturnahen und baumreichen Gärten auch mit Nistkästen unterstützen.

Die Türkentaube ist inzwischen fast so häufig wie die Ringeltaube zu sehen. 

Hygiene am Futterplatz

Wir achten bei unseren Haustieren ganz selbstverständlich darauf, dass ihr Futter frisch ist und nicht verunreinigt wird – genau das sollten wir auch bei einer Wildvogel-Futterstelle berücksichtigen! Gerade, wenn man ein Vogelhaus hat, bei dem die Vögel durch das Futter laufen können, ist eine regelmäßige Reinigung wichtig. Sonst verschmutzt das Futter durch den Kot der Tiere – und so können gefährliche Krankheiten übertragen werden!

So reinigt Ihr Euren Futterplatz:

  • Beseitigt alte Futterreste regelmäßig.
  • Reinigt das Futterhaus regelmäßig mit heißem Wasser und entfernt den Vogelkot.
  • Größte Vorsicht ist geboten, falls Ihr tote Vögel am Futterplatz findet! Grund kann eine Krankheit sein. Fasst den Vogel keinesfalls mit bloßen Händen an und reinigt die Futterstelle gründlich mit Desinfektionsmittel!

Hygienischer als ein Vogelhäuschen sind Futterspender, bei denen die Vögel nicht im Futter stehen und es somit auch nicht mit Kot verunreinigen können. Wichtig ist, dass der Futterspender, wie das Vogelhaus auch, ein Dach hat, damit Regen und Schnee das Futter nicht aufweichen. Futterspender muss man wesentlich seltener reinigen als Vogelhäuser und sind die hygienischere Alternative!

Gänzlich ungeeignet sind DYI-Futterspender aus Plastikflaschen! Weder können die Vögel das Futter am Boden der Flasche gut erreichen, noch lässt sich die Flasche gut reinigen. Feuchtes Futter schimmelt und verdirbt schnell, und die Vögel können direkt auf das Futterreservoir koten. Und schlimmstenfalls findet ein Vogel nicht mehr aus der Flasche heraus.

Achtet also sowohl bei gekauften als auch selbstgebastelten Vogelhäuschen oder Futterspender darauf, dass alles hygienisch gereinigt werden kann und das Futter so gut es geht nicht verunreinigt wird!

Eine hygienische Alternative zum Futterhaus sind Futtersäulen – hier können die Vögel das Futter nicht verschmutzen.

Auch viele unserer Snacks sind für Wildvögel geeignet:

Spechte

Spechte haben durch das Aushöhlen von Bäumen als Bruthöhle eine wichtige Aufgabe in unseren heimischen Lebensräumen. Je nach Größe des Spechts und der Bruthöhle gibt es dementsprechende Nachmieter, wie beispielsweise verschiedene Meisenarten, Hohltauben, Käuze aber auch Fledermäuse. Unterstützen kann man Spechte, indem man alte und morsche Bäume stehen lässt und den Garten insektenfreundlich gestaltet.

Der häufigste Specht in unseren heimischen Gärten ist der Buntspecht. Er bewohnt nahezu alle Lebensräume, die einen gewissen Baumbestand aufweisen können. Er ist schwarz-weiß gefärbt mit roten Unterschwanzdecken und rotem Steiß. Seine Nahrung besteht aus Insekten, welche er in totem und morschem Holz findet, und Kiefern- und Fichtenzapfen. Durch sein häufiges Auftreten im Siedlungsbereich ist er auch oft am Futterhaus zu sehen.

Dem Buntspecht sehr ähnlich, aber deutlich unbekannter, ist der Mittelspecht. Er ist ebenfalls schwarz-weiß gefärbt, hat allerdings eine rote Kappe, welche vom Hinterkopf bis zum Scheitel reicht. Der Mittelspecht kommt hauptsächlich in Laubwäldern vor. Seine natürliche Nahrung besteht aus im Holz lebenden Insekten, aber auch aus Früchten, Samen und Baumsaft. Am Futterhaus ist er selten zu sehen.

Etwas größer als der Mittel- und Buntspecht ist der Grünspecht. Namensgebend ist seine grünliche Grundfärbung. Er bewohnt Wälder, Parks und baumreiche Gärten und ist dadurch auch in Siedlungen anzutreffen. Auch sein Gesang ist auffällig. Besonders im späten Winter hört man häufiger das typische „kjü-kjü-kjü-kjü-…“, was an das menschliche Lachen erinnern kann. Der Grünspecht ernährt sich ganzjährig hauptsächlich von Ameisen.

Der Buntspecht ist von allen Spechtarten am häufigstem in unseren Gärten anzutreffen.

Schwarzspechte schaffen mit ihren selbstgezimmerten Bruthöhlen Lebensraum für zahlreiche Tierarten.

Deutlich seltener ist der Grauspecht. Seinen Namen trägt er aufgrund seines gräulichen Kopfes. Ansonsten sieht er dem Grünspecht sehr ähnlich. Als Lebensraum nutzt der Grauspecht gerne Laub- und Mischwälder mit einem hohen Anteil an morschen Laubbäumen, welche er für den Nestbau verwendet. Während der Brutzeit sucht der Grauspecht ebenfalls häufig nach Ameisenbauten.

Als typischer Bewohner von Mischwäldern ist der Schwarzspecht nur ein seltener Gast in unseren Gärten. Er ist vor allem durch seine auffällige Größe und seine markante Farbgebung schnell zu erkennen. Abgesehen von seinem rein schwarzen Körpergefieder besitzen beide Geschlechter eine rote Kappe. Der Schwarzspecht ist in seinem Bestand nicht gefährdet. Allerdings ist er direkt von der forstwirtschaftlichen Nutzung abhängig, da ein zu frühes Fällen von Buchen und das Entfernen von Höhlenbäumen seine bevorzugten Brutstandorte einschränkt.

Das picken wir gerne:

Spechte ernähren sich meistens von Insekten, Larven und Spinnen, die sie in der Baumrinde suchen. Manche Arten wie der Grünspecht haben sich anders spezialisiert: Er sucht bevorzugt am Boden nach Ameisen. Doch auch an Futterhäuser kommen manche Spechte gerne. 

Was Wildvögeln nicht gefüttert werden darf

Wir haben bereits erklärt, wie wichtig es für unsere heimischen Wildvögel sein kann, dass man ihr natürliches Nahrungsangebot ergänzt. Aber: Wo man viel Gutes tun kann, kann man auch viel falsch machen. Wir erklären, was Ihr bei der Wildvogelfütterung unbedingt vermeiden solltet!

Das Nr.1 Tabu: Brot und sämtliche Verwandte des Brotes wie Brötchen, Croissants, Kuchen und mehr. Früher wurden Brotreste gerne an Wildvögel verfüttert – egal, ob an Enten oder Spatzen. Heute weiß man: Das ist weder gesund, noch hat es irgendwelche nennenswerten Vorteile für Wildvögel aller Art. Übrigens gilt das auch für die heimischen Enten, Wachteln und Hühner…

Brot und Brötchen enthalten kaum Nährstoffe für die Vögel. Im Gegenteil: Der kleine Teil des Korns, der regulär im Weißmehl landet, ist dauerhaft sogar schädlich für die Tiere.

Aber auch Vollkornprodukte können schädlich sein. Denn: Brot aller Art kann im Hals oder Magen nach der Aufnahme von Wasser aufquellen. Das führt im schlimmsten Fall zum qualvollen Erstickungstod. Zusätzlich sind Salz, Zucker und Backtriebmittel völlig ungeeignet für den Ernährungsplan eines Wildvogels und können die Gesundheit gefährden.

Aber auch andere Essensreste gehören nicht auf den Speiseplan für Wildvögel. Es sei denn, Ihr habt von Eurem Mittagessen noch ein wenig Keimfutter übrig! Natürlich gibt es aber auch hier Ausnahmen: Solltet Ihr beispielsweise Euren Apfel nur zur Hälfte geschafft haben oder noch ein paar Rosinen vom Frühstück übrighaben, freuen sich darüber natürlich auch Wildvögel.

Brot wird Wildvögeln aller Art leider immer noch viel zu häufig gefüttert.

Als einfache Faustregel lässt sich festhalten: Orientiert Euch einfach an dem natürlichen Fresshabitus der Vögel. Dann handelt Ihr optimal im Sinne der Vögel.

Kleiber und Baumläufer

Kleiber sind die einzigen Vögel bei uns, die kopfüber Baumstämme herunterlaufen können! Diese einzigartige Fähigkeit sichert dem findigen Vogel eine ökologische Nische: So erreicht er nämlich als einziger Vogel Insekten, die sich hinter nach oben abstehender Baumrinde verstecken. Die akrobatischen Kletterer sind auch an ihrem Äußeren gut zu erkennen: Merkmale sind ihre blaugrauen Rückenfedern, der ockerfarbene Bauch und die schwarze Federmaske. 

Eigentlich futtern Kleiber am liebsten Insekten – aber im Winter steigen sie auf Nüsse und Sämereien um, weshalb man sie auch oft am Futterhaus beobachten kann. Um Nüsse und Samen zu knacken, wenden sie übrigens die gleiche Strategie an wie Spechte: Sie klemmen ihr Futter zwischen die Baumrinde und hacken sie dann mit dem Schnabel auf. Kleiber fühlen sich in naturnahen Gärten mit altem Baumbestand wohl. Auch in Parks und Mischwäldern sind die Vögel zuhause.

Wenn ein kleiner Vogel den Baumstamm hochhuscht, muss das aber nicht unbedingt ein Kleiber sein: Auch der Baumläufer ist darauf spezialisiert, geschickt an Bäumen hochzulaufen und zwischen der Rinde nach Nahrung zu suchen.

Anders als der Kleiber können Baumläufer allerdings nicht kopfüber herunterklettern. Baumläufer sind etwas schwerer zu entdecken als Kleiber: Die kleinen Vögel verschmelzen mit ihrem braun-schwarz-getupften Gefieder perfekt mit dem Baumstamm!

Wie Kleiber auch fühlen sich Baumläufer vor allem in naturnahen Gärten mit altem Baumbestand wohl und sind auch in Parks und Laubwäldern heimisch. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, wobei sie im Winter auch auf Samen zurückgreifen. Dennoch ist der Baumläufer am Futterhaus eher selten zu sehen – und wenn, dann bevorzugt er weiches Fettfutter.

Übrigens: Wird es im Winter richtig kalt, so kuscheln sich Baumläufer zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen. Dabei wechseln sie auch die Positionen durch, sodass jeder einmal in der warmen Mitte sein darf!

Der Kleiber kann als einziger Vogel Baumstämme auch abwärts laufen.

Futterplatzalternativen

Nicht jeder möchte gleich ein ganzes Vogelfutterhäuschen im Garten haben. Hier bietet der Fachhandel mittlerweile viele Alternativen. Sowohl gute, als auch in unseren Augen absolut ungeeignete. Und auch viele Do-it-yourself-Ideen kursieren im Internet als vermeintliche Super-Piepmatz-Hacks. Wir geben vier Tipps, was gute Futterplatzalternativen sind:

1. Achtung vor unnötigem Plastik! Die bekannten Meisenknödel beispielsweise haben in vielen Fällen ein Kunststoffnetz, was leergefuttert schnell zur tödlichen Gefahr wird. Besser ist es hier mit biologisch abbaubaren Netzen zu arbeiten. Am besten ist es, mit Meisenknödeln ohne Netz zu arbeiten. Hierfür gibt es tolle Gefäße bzw. Vorrichtungen, wo diese netzlosen Knödel eingelegt werden können.

2. Eigenkonstruktionen können ebenfalls toll sein. So kann man beispielsweise Meisenknödel oder ähnliche Leckereien auch in einen kleinen Futterball geben und aufhängen. Von geupgradeten Plastikmüll raten wir allerdings ab. Davon gibt es in der Natur schon mehr als genug. Und übrig bleibt am Ende wieder Plastikmüll in der Natur. Auch aus hygienischer Sicht ist eine solche Lösung nicht sinnvoll.

3. Auffangschalen sind ein guter Gedanke, um unnötige Futterverschwendung zu vermeiden und das Anlocken von ungebetenen Gästen zu verhindern. Allerdings sind viele Lösungen hier minderwertig konzipiert. Auffangschalen sollten nicht so angelegt werden, dass die Ausscheidungen der Vögel sich gemeinsam mit dem Futter darin sammeln.

4. Achtung vor Schimmelbildung! Das Futter sollte nicht nass werden. Besonders wenn es nicht friert, sondern Regen und hohe Luftfeuchtigkeit das Wetter bestimmen, können sich schnell Schimmelsporen entwickeln. Daher das Futter bitte so trocken wie möglich halten und nur Mengen nachfüllen, die auch wirklich zeitnah gefressen werden. Die Futterstelle sollte deshalb überdacht sein.

 

Am besten füttert man Futterknödel ohne Plastik.

Finken

Die Vielfalt der Finken, die bei uns anzutreffen ist, ist atemberaubend. Und doch wird sie häufig gar nicht wirklich realisiert. Während Stieglitz und Buchfink aufgrund ihres farbenfrohen Äußeren noch am ehesten erkannt werden, rücken die Zeisige und Hänflinge weit in den Hintergrund. Wussten Sie, dass der Gimpel zum Beispiel in Frankreich sogar ein beliebter Ziervogel ist, der gern in Gefangenschaft gehalten wird?

Das besondere an den Finken ist, dass sie sich gänzlich anderen Nischen angepasst haben. Durch diese Spezialisierungen können unterschiedliche Finken in einer ökologischen Nische existieren, ohne dabei in Konkurrenz zu treten, ob bei Futter oder Brutplätzen.

Finken ernähren sich im Winter meist von Sämereien. Dabei ist am Schnabel zu erkennen, welche Größe der Sämereien für den jeweiligen Fink als Nahrung dient. Der Kernbeißer beispielsweise hat den kräftigsten und größten Schnabel und kann damit auch große und harte Samen für sich erschließen. Er kann sogar Nüsse und Kerne von Obst knacken. Buchfinken und Grünfinken dagegen futtern gerne auch Insekten und kleinere Sämereien. Fichten- bzw. Kiefernkreuzschnabel haben sich auf die Sämereien von Fichte bzw. Kiefer spezialisiert.

Der Buchfink ist ein häufiger Gartenvogel. 

Gefahren durch Hunde und Katzen

So niedlich unsere Katzen auch sind, jeder Katzenbesitzer weiß: In ihnen steckt auch ein Raubtier. Wie viele Tiere unseren klugen Jägern letztlich zum Opfer fallen, ist umstritten – manche sprechen von 30 Millionen Vögeln, andere von 200 Millionen. Genau lässt sich das nicht sagen. Aber Tatsache ist: Ihr Jagdinstinkt macht Katzen zu einer Bedrohung für unsere heimischen Tierarten – nicht nur Jungvögel, auch Eichhörnchen, Fledermäuse, Fische, Frösche und Insekten wie Libellen und Schmetterlinge fallen ihnen zum Opfer.

Auch unser Hund, treuer Gefährte an unserer Seite, trägt häufiger als man denkt dazu bei, unsere heimischen Wildbestände zu dezimieren. Und wie bei den Katzenbesitzern bekommen es die Hundehalter oft nicht mal mit, wenn der Hund nur kurz in der hohen Wiese verschwindet. Dass er dabei einen Hasen abwürgt oder ein Rebhuhn-Gelege plündert, merkt man oft gar nicht – und so heißt es immer: Der eigene Hund, der tut nichts.

Aber nicht falsch verstehen: Natürlich kann weder der Hund noch die Katze etwas dafür, dass sie ihre Jagdinstinkte ausleben. Und wer uns kennt, der weiß: Wir lieben alle Tiere, da zählen unsere felligen Vierbeiner genauso dazu wie ihre Beutetiere!

Übrigens: Auch zum Schutz Eurer Haustiere solltet Ihr Katze und Hund daran hindern, unserer heimischen Tierwelt nachzustellen – denn in der Natur lauern mannigfache Gefahren: Fuchs, Dachs und Waschbär können für Hund und Katze zur Lebensgefahr werden – und sollte Euer Tier beim Wildern erwischt werden, so dürfen Jäger dem Einhalt gebieten!

Dennoch gibt es einige Sachen, die Katzen- und Hundebesitzer tun können, um unseren Wildtieren zu helfen!

Katzen und Hunde können zur Bedrohung für unsere Wildtiere werden. 

8 Tipps, wie Hunde- und Katzenbesitzer der Vogelwelt helfen können

Trotzdem lieben wir natürlich unsere Katzen! Ein Teil unserer Wachtel-Shop-Familie besteht nicht nur aus gefiederten Mitbewohnern, sondern natürlich auch aus Hunden und Katzen – wie Annes Katzi im Bild! 

1. Das Wichtigste ist: Lasst Eure Katze kastrieren – auch wenn es ein Kater ist! Das größte Problem stellen verwilderte Hauskatzen dar, die nicht durch den Menschen versorgt werden!

2. Eine große Hilfe wäre es zudem, wenn alle Katzenbesitzer ihre Freigänger von ca. Mitte Mai bis Mitte Juli in den Morgenstunden drin lassen. Denn in dieser Zeit sind die meisten flüggen Jungvögel unterwegs, die den Katzen eine leichte Beute sind!

3. Auch kann man den Katzen ein Glöckchen als Halsband umhängen. Der Katze wird es nicht sonderlich gefallen, aber zumindest Altvögel werden es danken. Jungvögel sind dennoch manchmal einfach noch nicht schnell genug. Wichtig dabei, damit es nicht zu Verletzungen kommt: Wählt ein Halsband, aus dem sich Ihre Katze von selbst befreien kann, falls sie hängenbleibt!

4. Spielt mit Euren Katzen! Der Jagdtrieb der Hauskatze ist oft ein Spieltrieb und nicht vom Hunger getrieben.

5. Schützt Eure Bäume im Garten mit einem Kletterschutz! Vor allem, wenn dort Nistkästen und Futterstellen für Vögel sind.

6. Wenn Ihr in den Urlaub fahrt, kümmert Euch um eine Betreuung Eurer Stubentiger und überlasst sie nicht sich selbst.

7. Bietet den Wildvögeln und Wildtieren in Eurem Garten Schutz durch heimische Straucharten, die mit Dornen und Stacheln besetzt sind! Das dient als ganz natürliche Katzenabwehr und die kleinen Piepmatze können sich dort sicher aufhalten. Gute Straucharten sind z.B. die Heckenrose, Weißdorn oder Schlehdorn.

8. Hundebesitzer können schon richtig viel tun, wenn sie ihre Hunde an die Leine nehmen – mindestens zu den wichtigsten Zeiten: Zur Brut- und Setzzeit und im Winter. Von Mai bis Juli sind die Jungtiere – vom kleinen Piepmatz bis zum Rehkitz – extrem gefährdet durch wildernde Hunde. Das ist auch im Winter enorm wichtig: Zwar gibt’s dann keine Jungtiere, aber die Wildtiere fahren ihren Stoffwechsel auf Sparflamme, um die entbehrungsreichen, kalten Monate gut zu überstehen. Durch Hunde aufgehetzte Tiere sterben deshalb nicht selten den Hungertot. Auch wenn Euer Hund bestimmt noch nie einer Fliege das Haar gekrümmt hat 😉 Bitte geht kein Risiko ein und nehmt Eure Hunde an die Leine.

Rotkehlchen, Heckenbraunelle und Zaunkönig

Neben der Amsel sind auch Rotkehlchen, Heckenbraunelle und Zaunkönig reine Weichfutterfresser. Rotkehlchen und Zaunkönig bekannte und beliebte Wintergäste am Vogelfutterhäuschen. Dort erwartet sie allerdings oft das falsche Futter, denn mit Körnerfutter können sie nicht viel anfangen. Sie nehmen nur sehr feine Sämereien gut auf. Tierische Proteine werden am liebsten angenommen und sollten daher an der Futterstelle auf keinen Fall fehlen! Auch wenn Obst zusätzlich gern angeboten wird, sollten Würmchen und Co. unbedingt auch dabei sein.

Das Rotkehlchen ist einer unserer häufigsten Singvögel und schnell und eindeutig an der orangeroten Färbung zu erkennen. Mit seinen 14 cm ist das Rotkehlchen recht klein, hat aber einen intensiven und schönen Gesang. Im Garten macht ihnen den größten Gefallen, wenn man Vogel-Highlights wie Schneeball, Pfaffenhütchen, Hartriegel und andere leckere Sträucher pflanzt.

Heckenbraunellen wohnen häufiger in unseren Gärten und bleiben dennoch oft unerkannt. Das liegt primär an ihrer unscheinbaren Erscheinung. Ihr typischer „TÜtelliTItelletiTÜtellüTOtelitelleTI“-Ruf ist aber für den Vogelkenner schnell einzuordnen.

Der Zaunkönig gehört zu unseren kleinsten heimischen Vögeln. Seine kleine Erscheinung gepaart mit dem aufgestellten Schwanz lassen ihn recht eindeutig erkennen. Farblich ist er samtig braun, wobei seine Unterseite hellbraun bis dunkelbeige ist, seine Oberseite dagegen dunkelbraun. Und wussten Sie, dass er in Höhlen brütet? Er baut sich eine kugelige, geschlossene Höhle aus Lehm oder Moos. Seine Ernährung basiert sehr auf tierischen Proteinen. Am liebsten verzehrt er Insekten und Spinnen. Im kalten Winter greift er auch auf Sämereien zurück.

Ein unscheinbarer Gartenvogel ist die Heckenbraunelle.

Den Garten wildvogelfreundlich gestalten

Die Wildvogelfütterung ist bei weitem nicht alles, was Wildvögeln weiterhilft. Nur zu füttern, aber den eigenen Garten in einer grauen Steinwüste zu belassen, hilft keinem Vogel. Stattdessen freuen sich alle Wildvögel über naturnahe Gärten – und hier kann man bereits mit Kleinigkeiten viel erreichen!

1. Bepflanzt Euren Garten mit ökologisch wertvollen Pflanzen. Schluss mit Thuja und anderen immergrünen Modepflanzen, die letztendlich nur den Menschen glücklich machen, aber für Wildtiere keinen Mehrwert haben. Es gibt tolle heimische Alternativen!

2. Der perfekte englische Vorgarten macht viel Arbeit und bringt der Natur nicht viel. Wir machen mehr kaputt, während wir versuchen, unsere Gärten ordentlich zu machen. Aber manchmal ist der Natur mehr geholfen, wenn man einfach mal nichts tut! Wir empfehlen:

Lasst Blütenstände im Herbst und Winter stehen. In den verblühten Blüten finden die Vögel viele Samen, die eine besonders hochwertige Nahrungsquelle sind in der kalten Jahreszeit. Außerdem können darin Insekten überwintern.

Lasst Laub liegen. Ja klingt furchtbar, kann aber viel helfen. Denn unter dem Laub sammeln sich Insekten als auch junge Pflanzen. Triebe kommen eher als auf einer Kahlfläche. Und andere Gartenbewohner wie Igel finden ein Zuhause!

3. Bietet Schutz- und Nistmöglichkeiten. Glatte Fassaden und moderne Bauweisen nehmen den Vögeln viele ihrer kleinen Schlupfwinkel. Schafft Alternativen.

4. Achtet auf Eure Vierbeiner: Denn die sind den Vögeln nicht unbedingt freundlich gesonnen. Gerade an Bäumen mit Nistkästen oder Futterhäusern solltet Ihr einen Kletterschutz anbringen!

5. Lasst unperfekte Bäume und Sträucher stehen. Denn in ihnen finden die Vögel Schutz, Brutmöglichkeiten und Insekten. Alte Bäume haben oft viele Löcher, tote Äste usw. Lasst der Natur diese Schätze. Totholz ist für Insekten und Vögel ausgesprochen wichtig.

6. Lasst ein paar Ecken in Eurem Garten verwildern. Da freuen sich sowohl Insekten, als auch Vögel. Und das beste: Ihr spart Euch Arbeit!

Übrigens: Unsere Snackwiese ist bienenfreundlich und schmeckt vielen Wildvögeln! 

Mehr wilde Ecken im Garten erfreut Wildvögel und Insekten.

Übrigens: Ein naturnaher Garten lockt auch andere Wildtiere wie Igel und Eichhörnchen an! Wer neben Wildvögeln auch andere heimische Wildtiere mit einer Fütterung unterstützen will, der findet bei uns passendes Futter für unsere Gartenbewohner

Amsel und Drossel

Die Amsel gehört inzwischen zu den häufigsten Vögeln in Deutschland und ist in fast jedem Garten, Park und Wald anzutreffen. Das ist eine durchaus steile Karriere, wenn man bedenkt, dass die Amsel vor einigen Jahrzenten noch ein scheuer Waldvogel war!

Amseln erkennt wahrscheinlich jeder an ihrem pechschwarzen Gefieder und dem leuchtend gelben Schnabel. So sieht jedoch nur die männliche Amsel aus: Das Weibchen ist braungefärbt und hat einen bräunlichen Schnabel.

Wie die meisten Drosseln besticht die Amsel durch ihren wunderschönen Gesang, der vor allem am frühen Morgen und am Abend belauscht werden kann. In manchen Städten singen Amseln auch nachts, da das andauernde Licht ihren Tagesrhythmus durcheinanderbringt. Gerne sitzt sie dabei auf einer hohen Warte. Sehr signifikant ist auch ihr Warnruf, wenn sich z.B. eine Katze nähert: Dann warnt sie ihre Artgenossen mit einem anhaltenden „tik-tik-tik-tik-tik“-Ruf.

Ihr Futter sucht die Amsel hauptsächlich am Boden. Dort gräbt sie unter Blättern und in der Erde nach Regenwürmern und Insekten, aber auch Obst und Beeren gehören zu ihrer Leibspeise. Besonders gerne freut sie sich über Äpfel, die am Boden liegen.

Die Amsel gehört zur Familie der Drosseln, deshalb wird sie manchmal auch „Schwarzdrossel“ genannt. Bemerkenswert vor allem in ihrem wunderschönen und abwechslungsreichen Gesang ist die Singdrossel, die zwar deutschlandweit vorkommt, aber wesentlich seltener ist als die Amsel. Ihre beige Brust ist schwarzgetropft, ihr Rücken ist braun. Den Winter verbringt sie im warmen Süden.

Ähnlich sieht ihr vor allem die Wacholderdrossel. Sie ist jedoch etwas größer und hat einen grauen Kopf. Ihren Namen verdankt sie ihrer Leibspeise, den Wacholderbeeren – die ihr jedoch auch zum Verhängnis wurden. Denn die Beeren verleihen ihrem Fleisch einen angenehmen Geschmack, weshalb sie früher gerne gejagt wurde. Heute ist sie bei uns natürlich geschützt.

Ab und an kann man auch die Misteldrossel in unseren Gärten beobachten. Sie bewohnt gerne große Gärten, Parks und Wälder. Neben Insekten fressen sie besonders gerne Mistelbeeren – indem sie die Samen wieder auskoten, tragen sie zur aktiven Verbreitung von Misteln bei. Übrigens: Misteln sind so begehrt bei den Vögeln, dass sie „ihre“ Pflanze aggressiv gegen Konkurrenten verteidigen!

Die Amsel war früher ein scheuer Waldvogel.

Rabenvögel

An unsere Futterhäuser kommen auch hin und wieder Rabenvögel – vor allem die Rabenkrähe, Nebelkrähe und Elster sind häufige Gartenbesucher. Viele Menschen sind verunsichert, wenn Rabenvögel ihr Futterhaus besuchen, denn die intelligenten Tiere genießen – völlig zu unrecht – nicht immer einen guten Ruf.

Natürlich sind Rabenvögel nicht so zart und bunt wie andere Singvögel, doch auch Rabenvögel gehören zu unserem Ökosystem und besetzen nützliche Nischen. Und wusstet Ihr schon: Rabenvögel gehören zu den intelligentesten Vögeln! Sie sind in der Lage, vorauszuplanen, Werkzeug zu benutzen und schaffen es sogar, manche Aufgaben zu lösen, an denen Primaten scheitern!

Rabenkrähen kommen vor allem in Westdeutschland vor. Sie sind leicht an ihrem pechschwarzen Federkleid und ihrem Ruf zu erkennen (kra-kra-kra). Häufig wird sie mit dem viel selteneren und wesentlich größeren Kolkraben verwechselt. Rabenkrähen treten gern in Gruppen auf und sind eigentlich überall anzutreffen: In Städten und Dörfern, in Agrarlandschaften und in Wäldern. Sie sind Allesfresser und deshalb auch ab und an an Futterhäuschen bzw. am Boden unter Futterhäuschen zu beobachten.

Die Rabenkrähe wird im Osten Deutschlands zunehmend von der Nebelkrähe abgelöst. Sie sind sich in der Lebensweise sehr ähnlich, aber die Nebelkrähe ist gut an ihrem nebelgrauen Gefieder zu erkennen. Nur ihr Kopf und ihre Flügel sind schwarz.

Rabenvögel sind Allesfresser, die sich von Körnern und Samen, Beeren und Nüssen, aber auch Insekten, Aas und Kleintieren ernähren.

Rabenvögel gehören ebenfalls zu den Singvögeln.

Auch ein häufiger Gartenbesucher mit nicht immer gutem Ruf ist die listige Elster. Ihr sagt man nach, glänzende Objekte zu klauen, was ihr aber nie bewiesen werden konnte. Auch klaut sie zwar ab und an Vogeleier, ist jedoch nicht für den starken Singvogelrückgang verantwortlich. Elstern wurden früher stark bejagt, ihr Bestand brach ein. Aufgeräumte Landschaften machen auch den Elstern zu schaffen, doch aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit hat sich der Bestand wieder erholt.

Wer ein Elsternest im Garten hat, kann sich übrigens freuen: Die verlassenen Nester werden oft von Waldohreulen und andere Eulen, die keine Nester bauen, angekommen. Wer also Elstern im Gartenhat, kann sich vielleicht bald auch über Eulen freuen!

Wer in Waldnähe wohnt, bekommt außerdem vielleicht öfter Besuch von Eichelhähern. Der für einen Rabenvogel äußerst bunte Geselle ist durch seinen knarrzenden Ruf schon von weitem zu hören. Besonders auffällig sind seine blau-schillernden Flügelfedern. Auch er ist eine wertvolle Bereicherung für unser Ökosystem: Ähnlich wie Eichhörnchen sammelt er Eicheln, Buchecker und andere Sämereien und versteckt sie als Wintervorrat. Er gilt damit auch als Förster des Waldes und trägt zur Ausbreitung von Bäumen bei. Im Winter bedient er sich auch gerne an Futterhäusern.

Das sind die häufigsten heimischen Rabenvögel, die man auch im Garten und am Futterhaus antreffen kann. Weitere bei uns vorkommende Arten sind der Kolkrabe, der seltene und scheue Tannenhäher, die Dohle und Alpendohle und die Saatkrähe.

Elstern sind hochintelligente Tiere und suchen gern in unseren Gärten nach Nahrung.