Tipps, Tricks und Infos rund um Wachtelbruteier

Das zauberhafte Erlebnis Schlupf erleben, indem man Wachtel-Bruteier selbst ausbrütet, ist doch etwas Wundervolles – oder? So einfach ist das nicht immer: Es gibt viele Faktoren, die diesen Zauber trüben können und die Ergebnisse können ganz unterschiedlich ausfallen: Manchmal entwickeln sich erst gar keine Küken, manchmal schlüpfen kranke oder lebensunfähige Küken oder es kann zu Störungen im Sozialverhalten kommen. 

Die Gründe dafür sind vielfältig und die Ursachen nicht immer leicht zu erkennen. Bildet sich beispielsweise in den Bruteiern kein Küken, kommt immer schnell der Verdacht auf, dass das Ei unbefruchtet war – tatsächlich aber kann es eine ganze Reihe von Gründen geben, weshalb sich kein Leben im Ei entwickelt. Deshalb zeigen wir Euch hier, worauf Ihr beim Kauf von Bruteiern achten solltet, um an Eurer Brut auch wirklich Freude zu haben – ganz egal, woher Ihr Eure Bruteier bekommt oder ob Ihr beispielsweise Eure eigenen Eier bebrüten möchtet!

Eigene Bruteier sammeln – auf was Ihr achten müsst!

Wachteleier aus dem eigenen Bestand versprechen häufig ein größeres Schlupfergebnis als bestellte Wachteleier. Allerdings kann man auch vieles falsch machen, wenn man eigene Bruteier sammelt, sodass das Brutergebnis letztendlich dennoch enttäuschend ist. 

Vorab das Wichtigste: Um erfolgreich mit eigenen Bruteiern zu brüten, ist es zwingend erforderlich, ausreichend männliche Wachteln im Bestand zu haben. Abhängig von der Anzahl der weiblichen Tiere erfordert dies ein wenig Fingerspitzengefühl. Sobald Ihr genug männliche und weibliche Tiere im Bestand habt und diese aneinander gewöhnt sind, könnt Ihr auch schon mit dem Eiereinsammeln beginnen!

Auch dabei sollte man auf einige Dinge achten: Die Bruteier sollten weder zu groß noch zu klein, zu spitz oder zu rund sein.

Auch verschmutzte Eier, Eier mit Haarrissen, einer angeknacksten Stelle, einer extrem rauen Schale oder Eier mit Kalkablagerungen eignen sich ebenfalls nicht als Bruteier.

Und natürlich spielt auch die Auswahl der Elterntiere eine wichtige Rolle: Kranke, zu kleine oder zu große Wachteln und Wachteln mit Missbildungen sollten nicht für die Wachtelzucht verwendet werden. Auch blutsverwandte Tiere sollten nicht verpaar werden, da aufgrund der Inzucht Fehlbildungen bei den Küken auftreten können.

Und letztendlich solltet Ihr Euren Tieren nur hochwertiges Wachtelfutter als Grundfutter anbieten und mit vitamin- und mineralstoffreichen Leckerbissen und Futterergänzungen arbeiten. 

Wachtelbruteier aus einer liebevollen und verantwortungsbewussten Zucht ist wohl die beste Quelle.

Bruteier kaufen – das ist wichtig!

Woher kommen die Bruteier eigentlich? Ein hübsches Bild von glücklichen Tieren. Ein netter Verkäufer. Schnell hat man das Gefühl: Diese Bruteier kommen von glücklichen Elterntieren aus einer artgerechten Haltung. Aber ist das tatsächlich so?

Wir haben es über Portale für Kleinanzeigen stichprobenartig getestet und ein gruseliges Ergebnis vorgefunden! Von 20 Wachtelbruteier-Verkäufern hatten gerade einmal 4 Stück eine wirklich tolle Haltung. 5 Verkäufer hielten ihre Wachteln in Käfigen mit Gitterböden, 3 hatten kranke oder verletzte Tiere mitlaufen, und ein Verkäufer hatte noch nicht einmal einen Hahn in seinem Bestand.

Des Weiteren erwarteten uns unhygienische Ställe und dreckige Bruteier oder Züchter, die uns ihre Ställe erst gar nicht zeigen wollten. Einen seriösen Eindruckt man das natürlich nicht! 

Kauft man die Bruteier aber im Internet, ist es natürlich umso schwerer, die Herkunft zu erfahren. Hier auf seriöse Händler zu setzen, zahlt sich am Ende oft mit befruchteten Eiern und gesunden Küken aus.

Im Folgenden geben wir Euch Tipps, worauf Ihr bei Euren Wachtelbruteiern noch achten solltet!

Bei uns findet Ihr auch Wachtelbruteier:

Wachtelbruteier bestimmter Farbschläge kaufen

Die Vererbungslehre bei Wachteln bezüglich der Farbschläge ist ein recht komplexes Thema und erfordert schon einiges an Know-how und Erfahrung sowie seriöse Züchter.

Häufig werden mehrere Farbschläge zusammengehalten – Bruteier allerdings häufig als die eines bestimmten Farbschlages verkauft. Oder es werden die Tiere eines Farbschlages für einige Tage separiert, die Eier eingesammelt und dann wieder alle zusammengesetzt.

Spätestens, wenn Ihr gezielt Tiere eines bestimmten Farbschlages sucht, solltet Ihr nach den Elterntieren bzw. der Dokumentation der Generationen fragen oder auf Züchter zurückgreifen, die einen guten Ruf haben.

Vorsicht ist auch geboten, wenn Bruteier mit einem angeblich absolut neuartigen Farbschlag verkauft werden: Dabei handelt es sich oft um reine Glückstreffer oder Mutationen, die aber in den wenigsten Fällen tatsächlich reproduzierbar sind – und somit meist einfach ein toller Zufall, aber kein neuer Farbschlag.

Wie die Bruteier (nicht) aussehen sollten

Finger weg von dreckigen Bruteiern!

Wachtelbruteier verbringen mindestens 17 Tage bei etwa 37,5 °C und hoher Luftfeuchtigkeit im Brutgerät – bei solchen Zuständen fühlen sich Keime und Bakterien besonders wohl. Kommen dann verschmutzte und dreckige Eier in den Brüter, erhöht Ihr die Keimbelastung um ein Vielfaches – und das kann bereits für die Küken im Ei zum Problem werden. Spätestens aber, wenn die Küken schlüpfen, sind sie allen Keimen im Brüter ausgeliefert – aber das Immunsystem ist gleichzeitig noch nicht ganz aufgebaut. Je sauberer die Umgebung der Küken ist, desto geringer ist die Gefahr von Erkrankungen und Todesfällen. Werden dreckige Bruteier geliefert – vielleicht sogar in verdreckter Einstreu, wie uns schon berichtet wurde – fordert besser gleich Euer Geld zurück!

Vorsicht bei bemalten Bruteiern

Häufig werden (Brut)Eier beschriftet, um den Überblick nicht zu verlieren – daran ist an sich auch nichts verwerflich. Aber achtet unbedingt darauf, mit was die Eier beschriftet wurden: Während Bleistift unbedenklich ist, solltet Ihr keine Eier verwenden, die mit Edding oder Lackfarbe markiert wurden!

In welcher Verpackung kommen die Eier an?

Schmutzige oder zu oft verwendete Eierpappen sind immer ein suboptimales Zeichen. Auch wenn die Eier an sich sauber sind, zeigen sie, dass hygienisch nicht alles optimal läuft und sollten Anreiz zur Skepsis geben. Zusätzlich können auch verschmutzte Pappen gefährliche Keime beherbergen.

Ein ganz merkwürdiger Trend beim privaten Bruteiversand ist es, die Bruteier mit doppelseitigem Klebeband einzuwickeln, damit sie nicht in der Packung verrutschen. Damit kommt an die Bruteier keine Luft mehr und das Klebeband ist kaum zu entfernen – Küken schlüpfen hier sicherlich keine mehr!

Was bei den Elterntieren beachtet werden muss

Das Verhältnis Hennen – Hahn muss stimmen

Eigentlich logisch: Wer befruchtete Wachteleier möchte, der braucht mindestens einen Hahn bei seinen Hennen. Ganz so einfach ist es aber nicht: Wichtig ist das richtige Verhältnis an Hennen auf einen Hahn. Viel hilft viel gilt hier aber nicht: Da Wachtelhähne nicht gerade liebevoll mit ihren Hennen umgehen, sollte man keinesfalls zu viele Hähner auf zu wenig Hennen halten, da diese sonst schwer verletzt werden können. 

Für eine gute Befruchtungsquote, sagt man, sorgt ein Hahn auf drei Hennen. Wer das ganze hochrechnet und sich jetzt drei Hähne auf neun Hennen hält, hat aber nicht unbedingt den erhofften Erfolg: Denn nicht jeder Hahn darf auch Hennen treten. Die Rangfolge legt fest, wer seine Erbinformationen weitergeben darf und wer nicht. Rangniedrigere Hähne werden also gar keine Hennen befruchten – doch dann wiederum kann der ranghöchste Hahn nicht alle Hennen befruchten!

Inzucht vermeiden!

Ein verantwortungsbewusster (Hobby-)Züchter achtet darauf, dass seine Tiere nicht unter Inzuchtschäden leiden. Einem reinen Vermehrer ist das häufig egal. Folgen von Inzucht können Fehl- und Missbildungen oder Verhaltensstörungen bei den Küken sein!

Elterntiere sollten nicht zu alt sein

Im Internet kursieren immer wieder Gerüchte, dass Hähne, die älter als 1 Jahr sind, keine Nachkommen mehr zeugen können. Das ist zwar Unsinn, Fakt ist aber: Ab einem gewissen Alter lässt der Fortpflanzungstrieb nach und auch die Hennen fangen irgendwann an, weniger zu legen. Besonders Tiere, die zur Gewinnung von Wachtel-Bruteiern gehalten werden, sollten deshalb noch jung, frisch und motiviert sein.

Nicht mit kranken Wachteln züchten!

Die Elterntiere der Bruteier müssen vor allem eines sein: Gesund! Kranke und geschwächte Tiere können ebenfalls ungesunde Nachkommen zeugen, können Krankheitserreger auf der Eierschale in erhöhter Menge abgeben und sind kein Zeichen einer verantwortungsbewussten Zucht!

Auf den Charakter achten

Wachteln gehören zu den wenigen Tieren, bei denen es handfeste Studien gibt, die beweisen: Ängstliches Verhalten wird weitervererbt! Ängstliche Elterntiere können also ängstliche Nachkommen zeugen. Bei vielen Vermehrern wird auf solche Umstände keinen Wert gelegt. Gewissenhafte (Hobby-)Züchter achten bei ihren Tieren aber auch auf das Verhalten und selektieren so, wer sich zur Zucht eignet und wer nicht. Ängstliche oder verstörte Tiere sollten nicht für die Gewinnung von Bruteiern genutzt werden.

Was den Bruteiern schadet

Sollte man Bruteier waschen?

Die Bruteier sollten sauber sein, wenn sie in das Brutgerät gelegt werden, das hatten wir bereits. Was Ihr aber nicht tun solltet, ist, ein verschmutztes Ei mit Wasser oder sogar Spülmittel zu reinigen! So zerstört Ihr die natürliche Schutzschicht des Eies – brüten solltet Ihr mit diesen Eiern nicht mehr. Auch bei Speiseeiern verringert das die Haltbarkeit merklich. Zum vorsichtigen Reinigen der Bruteier eignet sich ein trockenes Tuch und mit Oregano-Öl können die Eier ganz natürlich desinfiziert werden.

Schadet der Transportweg den Bruteiern?

Auch wenn die Bruteier von den tollsten Wachteln und dem besten Züchter stammen – wenn das Paket auf dem Transportweg zu sehr geschüttelt wird, es herunterfällt oder zu lange bei Minusgraden vor der Tür liegt, dann entwickelt sich auch in befruchteten Eiern nichts mehr. Bruteier sind sehr empfindlich – und auch wenn es inzwischen gute Verpackungen für einen sicheren Transport gibt, ist das kein Garant für heile Bruteier.

Wie lagert man Bruteier bis zur Brut?

Wachtel-Bruteier müssen richtig gelagert werden, bis sie ins Brutgerät eingelegt werden. Optimal sind Bedingungen bei 13 °C. Während der Lagerung sollten die Bruteier zudem 2 bis 3 Mal am Tag gewendet werden, damit die Keimscheibe nicht festklebt. Die Bruteier sollten immer auf der Spitze gelagert werden. Die maximale Lagerzeit von Bruteiern beträgt etwa 10 Tagen – danach sinkt die Schlupfquote zu stark. Und bevor die Bruteier in das Brutgerät kommen, sollte das Gerät unbedingt ca. 2 Tage warmlaufen, um eventuelle Schwankungen in der Brut zu vermeiden!

Die Bruteier sind da, es kann losgehen? Wir begleiten Euch weiter durch die Brut: 

Hier findet Ihr alles für Eure Wachtelbrut: