Wie man Wachteln vor Regen schützt

Der Schutz der Wachteln vor Regen wird von vielen Wachtelhaltern stiefmütterlich behandelt. Etwas Regen wird schon nicht schaden, heißt es dann, in freier Natur werden die Wachteln doch auch nass! Leider ist dieser Vergleich unpassend: Wachteln in freier Natur sind erst einmal Wildtiere, die es gewohnt sind, im Freien zu leben. Unsere Wachteln dagegen sind über Jahrhunderte gezüchtet und domestiziert worden und sind deshalb nicht mit ihren wilden Vorfahren zu vergleichen.

Außerdem bietet eine Voliere ein anderes Umfeld als die offene Landschaft: Zum einen ist es stark von der jeweiligen Einrichtung abhängig, ob die Wachteln genügend Deckung vor dem Regen finden. Zum anderen trocknet eine Voliere auch wesentlich langsamer! Feuchtigkeit hält sich gerade am Boden sehr lange, was die perfekte Brutstätte für Bakterien und Parasiten aller Art ist.

Warum die Wachtelvoliere nicht nass werden sollte:

  • Nasse Einstreu ist Brutstätte für Kokzidien, Würmer und andere Parasiten
  • Feuchtigkeit führt zu Schimmelbildung in der Voliere
  • Wachteln können sich erkälten
  • Wachtelküken kühlen aus
  • Unhygienische Umgebung für Eier

Wie die Wachtelvoliere regensicher wird

Die Voliere sollte man so überdachen, dass sie nicht nur vor Regen von oben geschützt ist, sondern auch vor seitlichem Regen. Dazu muss das Dach über die Voliere überstehen. Extremwetterlagen wie Stürme können leider immer wieder vorkommen, dagegen hilft auch kein überstehendes Dach. Aber zumindest die normalen Wetterlagen sollte es auf jeden Fall abhalten können! 

Feuchtigkeit im Wachtelstall kann natürlich nicht nur vom Regen kommen: Pflanzen und Kräuter, die in der Voliere wachsen, müssen hin und wieder gegossen werden.

Mit der Gießkanne setzt man schnell mehr unter Wasser, als man wollte und in der Voliere ist zu viel Feuchtigkeit. Wir empfehlen deshalb, Pflanzen mit einer Betröpfelungsanlage zu wässern. Dabei versickert eine geringe Wassermenge direkt an den Wurzeln der Pflanze und die Voliere wird nicht überflutet.

Ein weiterer Vorteil dabei: Man muss keine schweren Gießkannen mehr schleppen und an heißen Tagen nicht ständig gießen, denn die Anlage wird direkt an den Gartenschlauch angeschlossen.

Feuchtigkeit und Schimmel im Wachtelstall

Feuchte Einstreu ist der perfekte Nährboden für Kokzidien, Würmer und andere Parasiten! Vor allem, wenn nach einem Sommergewitter die warme Sonne den feuchten Boden erwärmt, ist die Einstreu Brutstätte für die Parasiten.

Verbreiten sich die Parasiten im feuchten Boden zu stark, ist es irgendwann fast unmöglich, sie loszuwerden. In der nassen Einstreu verklumpt zudem der Kot schneller und es bilden sich unhygienische Kotballen. Feuchtigkeit führt außerdem schnell zu Schimmel. 

Und Schimmelsporen in der Voliere, die die Wachteln beim Picken, Scharren und Sandbaden aufnehmen können, sind toxisch für die kleinen Tiere und damit hochgefährlich! Schimmlige Einstreu sollte sofort ausgetauscht werden. Keime und Bakterien im feuchten Boden schaden aber nicht nur unseren Wachteln, sie schaden indirekt auch uns: Denn Eier haben eine semipermeable – also eine teildurchlässige – Schicht, die Luft und Wasser durchlässt. Durch diese Schicht können auch Bakterien und Keime, die sich am Boden befinden, ins Ei eindringen und für uns Menschen gefährlich werden. Auch aus eigenen hygienischen Gründen sollte die Voliere also trocken gehalten werden.

Eine feuchte Umgebung ist eine Gesundheitsgefahr für Wachteln

Wie wir Menschen auch, können sich die Wachteln in feuchter Umgebung schnell erkälten. Eine Erkältung greift auch immer das Immunsystem an. Tiere mit schwachem Immunsystem wiederum sind anfälliger für Parasiten wie Kokzidien und Würmer – hier entsteht also schnell ein Krankheits-Kreislauf, aus dem man nur schwer ausbrechen kann! Deshalb sollten Wachteln immer trocken gehalten werden.

Vor allem Jungtiere sollten niemals feucht werden! Der Grund: Wachtelküken können sehr schnell auskühlen und ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren. Deshalb sollten frischgeschlüpfte Wachtelküken auch erst dann aus dem warmen Brüter genommen werden, wenn sie vollständig trocken sind!