So schnell wachsen Wachteln!

In 7 Wochen zur erwachsenen Wachtel. Wie geht das eigentlich?

Wachteln entwickeln sich unheimlich schnell. Sind sie beim Schlupf gerade einmal gut hummelgroß, legen sie ca. 7 Wochen später schon ihr erstes Ei. Und da ein Bild immer mehr sagen kann als 1.000 Worte, haben wir Euch die Entwicklung der Wachteln in den ersten 3 Wochen, wenn sie am schnellsten wachsen, im Folgenden einmal aufgezeigt!

Die Wachtelküken schlüpfen!

Wenn die Wachtelküken schlüpfen, ist die Aufregung groß. Die winzigkleinen Tierchen kämpfen sich mit aller Kraft durch die feste Eierschale, was furchtbar anstrengend aussieht und für den kleinen Körper auch kräftezehrend ist! Hier will man als frischgebackene Wachtelmama oder Wachtelpapa instinktiv eingreifen – aber das solltet Ihr keinesfalls tun! Öffnet Ihr zu früh den Brüter, gefährdet Ihr damit alle noch nicht geschlüpften Küken!

Auch wenn es anstrengend aussieht – es ist normal, dass der Schlupfvorgang eines Kükens gut und gern 8 bis 24 Stunden dauern kann! Geduldet Euch also besser und helft nur den letzten Nachzüglern etwas nach.

Und keine Angst: Eure geschlüpften Küken verhungern nicht im Brüter! Durch den zuvor eingezogenen Dottersack ernähren sich die kleinen Tierchen bis zu 24 Stunden lang und sind bestens versorgt!

Unser Tipp: Buchenhack ist vom ersten Tag an super für die Wachtelkükenaufzucht geeignet. Vermeidet unbedingt Einstreu wie Hobelspäne, Sand oder vergleichbare Einstreu – Küken tendieren dazu, die feine Streu mit Futter zu verwechseln und sie fatalerweise aufzupicken!

Wichtig!

Lasst Eure Küken nach ihrem Schlupf mindestens 24 Stunden im Brüter. So können sie in Ruhe trocknen und Ihr verändert nicht das Schlupfklima, was alle anderen noch nicht geschlüpften Küken gefährden würde.

Die Wachteln sind da! Und nun?

Wenn Eure kleinen Wachtelküken niedliche Flauschebällchen sind, dürfen sie in ihr vorbereitetes und vorgewärmtes Kükenheim ziehen. Wichtig ist, das Kükenheim vorzuheizen und vorzubereiten, bevor die ersten Wachtelküken einziehen! Zu Beginn benötigen die Küken eine Wärmequelle mit ca. 37 °C, die jeden Tag um etwa ein Grad reduziert werden sollte, bis sie nach 14 Tagen an 23°C gewöhnt sind.

Was in ein Wachtelkükenheim gehört:

Warum Wachtelküken sterben

Trotz aller Sorgfalt kann es immer vorkommen, dass nicht der gesamte Schlupf überlebt. Als verantwortungsvoller Wachtelhalter kann man aber zumindest alle Vorkehrungen treffen, um das möglichst zu vermeiden.

Checkliste: Häufige Gründe für das Sterben der Wachtelküken

  • es ist zu kalt
  • Keine Kükentränke verwendet
  • Wasser oder Futter stark mit Kot verschmutzt
  • unpassendes Futter oder zu wenig Futter
  • Stress/Lärm
  • Keime oder Bakterien
  • Einstreu gefressen
  • Inzucht
  • Erkrankte Elterntiere
  • zu wenig Futterstellen

Viele dieser Punkte lassen sich aktiv vorbeugen. Achtet also unbedingt auf ausreichend Wärmequellen, auf das richtige Wachtelkükenfutter und wichtige Futterzusätze, auf Wachtelkükentränken und die notwendige Hygiene. Als Einstreu empfehlen wir Buchenhack! Eine ungleiche Entwicklung Eurer Küken kann Euch außerdem Rückschlüsse über eventuelle Probleme wie Kokzidien oder Mangelerscheinungen geben.

Noch kleiner... aber genauso oho!

Auch wenn Zwergwachteln in ihrer Entwicklung bis zur Geschlechtsreife nicht so schnell sind wie Legewachteln, so entwickeln sie sich am Anfang doch relativ vergleichbar. Links im Bild sieht man, wie sich die Federkiele an den Flügeln eines Zwergwachtelkükens (Synoicus chinensis) vergleichbar zu denen bei den Legewachteln (oben) entwickeln.

Die erste Woche im Leben eines Wachtelküken

Eure Wachteln entwickeln sich rasend schnell. Achtet heute einmal auf die Flügelchen, denn bereits morgen werdet Ihr voraussichtlich schon die ersten kleinen Federkiele erkennen, die an den Flügeln schieben. Genauso schnell sind die Kleinen auch in ihrer Entwicklung: Tapsen die Küken in ihren ersten Lebenstagen noch etwas unbeholfen durch die Gegend, können sie bereits ab Tag 4 hochspringen! Euer Kükenheim benötigt spätestens dann eine Abdeckung.

Aus den flauschigen Zwergen sind schon recht selbstständige, aufgeweckte Kerlchen (und natürlich Damen) geworden. Sie entdecken voller Begeisterung ihr Kükenheim und flattern gerne schon fröhlich umher. Und auch wenn es eher an Bruchpiloten als an Zugvogel erinnert, können sie damit schon sehr gut ausbrechen, wenn die Abdeckung fehlt!

Nach einer Woche

Und vorbei ist sie, die Zeit, in der Eure kleinen Küken komplett weich und flauschig sind. Das Gefieder bildet sich jetzt jeden Tag stärker aus und Eure kleinen Flauschebällchen entwickeln sich zu echten Wachteln. Am Ende der ersten Woche erkennt man schon die kleinen Flügelchen der Wachtel! Kaum zu glauben: Bereits am Ende der ersten Woche hält man es kaum noch für möglich, wie klein die Wachtelküken vor wenigen Tagen noch waren!

So werden Eure Wachtelküken jetzt zahm!

Wenn die kleinen Piepmatze jetzt neugierig die Welt erkunden wollen, ist die richtige Zeit, um sie an Menschen zu gewöhnen. Nun könnt Ihr den Grundstein legen, damit Eure Wachteln von klein an keine Angst vor Menschen haben. Aber Vorsicht: Eure Wachtelküken sollten nicht reizüberflutet werden, sonst werden sie hektisch und ängstlich! Gönnt den kleinen Tierchen auch genug Ruhe, um zu wachsen und alles Neue zu verarbeiten.

Warum Hygiene bei Wachtelküken so wichtig ist!

In dieser spannenden Zeit sind die Wachtelküken besonders auf Eure Fürsorge und Pflege angewiesen. Die kleinen Flauschebällchen sind zwar superniedlich, aber auch hochempfindlich: In der Wachstumsphase ist auch das Immunsystem noch nicht voll ausgebildet! Achtet also auf eine besonders gründliche Hygiene! 

Alle Utensilien wie die Futtertröge und Tränken und natürlich das Kükenheim selbst sollten regelmäßig gründlich gereinigt werden. Und nicht die eigenen Hände vergessen: Wascht und desinfiziert immer gründlich Eure Hände, bevor Ihr die Wachteln anfasst! Optimal geeignet sind dafür die F10-Desinfektionsmittel, da sie speziell für die Tierhaltung entwickelt wurden und auch bereits bei Küken eingesetzt werden können.

So groß sind Wachteln nach 3 Wochen

Nach der dritten Woche ist das Gefieder annähernd komplett ausgebildet und Eure Wachteln schon richtig groß. Nur der typische Strich am Auge zeigt noch einen letzten Rest des ursprünglichen Kükenflaumes. Auch die Farbe des Gefieders ist jetzt unabhängig vom Farbschlag gut einzuschätzen. Bei Farbschlägen, bei denen die Geschlechtsbestimmung über das Gefieder stattfindet, könnt Ihr mit erfahrenem Blick bereits ab etwa 10 Tagen einschätzen, wer Hahn und wer Henne ist. Wem noch etwas die Erfahrung fehlt, der kann es spätestens jetzt mit 3 Wochen gut einschätzen.

Übrigens: Erst, wenn sie so befiedert sind wie auf dem Bild zu sehen, solltet Ihr Eure kleinen Wachteln final von der Wärmequelle entwöhnen. Denn zumindest nachts kann es oft noch ganz schön kalt werden!

Wenn die Küken flügge werden...

Jetzt ist es langsam an der Zeit, dass die kleinen Wachtelküken ihren nächsten Lebensschritt machen und aus dem Kükenzimmer ausziehen. Ab der 4. Woche können die Küken eigentlich draußen bleiben – aber Vorsicht: Das ist natürlich abhängig von der Außentemperatur! Am besten gewöhnt Ihr die Kleinen schrittweise daran. Ab der 6. Woche sollten Eure Tiere dann an die Außentemperatur gewöhnt sein.

So gewöhnt Ihr Wachtelküken an die Wachtelgruppe:

Setzt Euren Nachwuchs nicht gleich zu den erwachsenen Tieren! Hier sollte die Eingewöhnung langsam vonstattengehen. Für den Anfang sollten die Gruppen durch eine Absperrung voneinander getrennt sein. Erst, wenn beide Gruppen am Zaun schlafen und keine Aggressionen mehr zeigen, kann man die Tiere zusammenbringen. Damit es dann zu keinen Streitigkeiten kommt, räumt man am besten den kompletten Stall um und richtet neu ein.

Viele weitere Infos und Tipps rund um die Brut und Aufzucht von Wachteln findet Ihr in unserem Fachbuch Wunderbare Wachtelwelt.

Vorher – nachher: So schnell wachsen Wachtelküken!

Hier seht Ihr noch einmal im direkten Vergleich, wie schnell Wachteln groß werden. Direkt nach dem Schlupf noch winzig und flauschig, sind sie nach nur 21 Tagen schon beinahe ausgewachsen!