So schiert man Wachteleier!

Es ist spannend, was sich in den wenigen Tagen im Ei entwickelt, während es im Brüter liegt – und mit einer Schierlampe kann das jeder selbst beobachten! Wie aus einem winzigkleinen Embryo ein Küken wird, das das ganze Ei ausfüllt, erfüllt auch uns immer wieder in Erstaunen. Mit der Schierlampe kann jeder dieses Wunder beobachten! Schierlampen sind besonders starke Lampen, mit speziellen Aufsätzen für Eier, die diese durchleuchten, ohne sie zu überhitzen. So kann man einen Blick ins Ei werfen, ohne es zu beschädigen!

Schieren hat außerdem den entscheidenden Vorteil, dass man Probleme im Ei frühzeitig erkennt und leere oder abgestorbene Eier aus dem Brutgerät entfernen kann. Bleiben Eier im Brutgerät liegen, die ohnehin keine Küken mehr entwickeln, steigt nur das Keimrisiko unnötig und die verbleibenden Eier werden gefährdet.

Zudem lässt sich so feststellen, welche Eier befruchtet waren und welche nicht. Denn nur weil kein Küken schlüpft, heißt es nicht, dass ein Ei unbefruchtet war!

Worauf man beim Schieren achten sollte

Wir empfehlen Euch, vor dem Einlegen der Eier und am 9. Tag der Brut zu schieren. Vor dem Einlegen kann sich im Ei natürlich noch nichts entwickelt haben, aber Ihr solltet die Eier auf Mikrorisse untersuchen, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind! Beim Schieren erkennt Ihr Risse in der Eierschale als heller erleuchtete feine Linien auf dem Ei. Risse können durch zu viel Druck oder einem Stoß entstehen, vor allem, wenn sie nur an einer Stelle auftreten.

Doch sind feine Risse über das ganze Ei verteilt, deutet das auf Mangelerscheinungen wie Calciummangel hin – vor allem, wenn es bei mehreren Eiern der Henne auftritt!

Hier solltet Ihr unbedingt mit Futterergänzungen unterstützen. Angeknackste Eier eignen sich als Bruteier nicht mehr, in den meisten Fällen wird sich nichts in den Eiern entwickeln.

Was man beim Eier schieren erkennt

So sieht ein perfekt entwickeltes Ei aus: Ihr erkennt den Embryo selbst als kleinen, dunklen Punkt im Ei sowie die vielen Blutgefäße, die sich bereits spinnennetzartig aus der Mitte entwickeln. Das Küken im Ei entwickelt sich ideal und sollte schnell zurück in den Brüter!

So sieht ein unbefruchtetes Ei aus: Das Ei ist schlichtweg leer. Keine Blutgefäße und kein Embryo sind zu erkennen. Falls das Ei zudem Risse aufzeigt, muss es nicht unbedingt unbefruchtet sein, sondern kann durch die Risse in der Entwicklung gestört worden sein.

So sieht ein abgestorbenes Ei aus: Hat sich ein Embryo entwickelt, aber ist dann abgestorben, kann man einen sogenannten „Hexenring“ im Ei entdecken: Dabei sieht man einen mehr oder weniger gut ausgebildeten roten Ring im Ei. Aktive Blutgefäße sind nicht zu erkennen.