So geht Deep Litter im Wachtel- und Hühnerstall!

Einmal einstreuen und nie wieder ausmisten – das klingt für viele Geflügelhalter wie ein Traum! Deep Litter, auch Tiefenstreu genannt, soll aber genau das ermöglichen: Mikroorganismen in der Einstreu sollen sich dabei um den anfallenden Dreck kümmern und das Ausmisten überflüssig machen!

Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein? Ist es vielleicht auch. Denn Deep Litter ist keine ganz einfache Einstreu-Methode – und funktioniert nicht in jedem Stall. Wir zeigen Euch, wie Deep Litter im Wachtel- und Hühnerstall funktioniert, was Ihr bei Deep Litter beachten müsst und erklären Euch die Vor- und Nachteile von Deep Litter!

Wie funktioniert Deep Litter?
Deep Litter als natürliche Einstreu

So funktioniert Deep Litter

Deep Litter setzt auf die natürliche Verrottung im Boden: In einer besonders hohen, natürlichen Einstreu zersetzen Mikroorganismen den anfallenden Kot und Dreck und halten so den Stall sauber, ohne dass immer wieder ausgemistet werden muss. Die Mikroorganismen, die sich in der Einstreu bilden, kümmern sich dann um den anfallenden Schmutz.

Damit Tiefenstreu funktioniert, müssen sich die Mikroorganismen aber erst einmal ansiedeln! Zum Start und zur Unterstützung von Deep Litter eignet sich zum Beispiel unser Mist&weg: Die Mischung aus Gesteinsmehl, Humus, Milchsäurebakterien und anderen Inhaltsstoffen hilft, ein natürliches Ökosystem im Stallboden zu schaffen und die aerobe Rotte zu unterstützen. Mist&weg kann einmal pro Woche in die Einstreu gestreut und eingearbeitet werden, so dass immer genügend Mikroorganismen im Boden vorhanden sind.

Wie hoch muss man bei Deep Litter einstreuen?

Durch den Wegfall des Ausmistens spart Ihr zwar langfristig Einstreu, aber für die Anfangseinstreu braucht Ihr dafür reichlich viel Streu. Und da die Einstreu durch Mikroorganismen immer wieder zersetzt wird, solltet Ihr von Zeit zu Zeit frische Einstreu nachstreuen!

Welche Einstreu eignet sich für Deep Litter?

Für Deep Litter sind verschiedene Einstreumaterialien geeignet. Wichtig ist, dass sie besonders saugfähig sind! Sehr gut funktioniert Deep Litter z.B. mit unserer WachtelGold® Dinkelstreu, mit WachtelGold® Premium Geflügelstreu und mit unserer Kokoseinstreu.

Deep Litter Einstreu

Die Vorteile und Nachteile von Deep Litter

Vorteile

yes  Zeitersparnis durch weniger Ausmisten

yes  Besonders naturnahe Haltung

yes  Spart Einstreu

Nachteile

no  Nicht für Holzböden geeignet

no  Einstreu darf keinesfalls nass werden

no  Milbenrisiko kann steigen

Bau des Wachtellands in Wittighausen
Bau des Wachtellands in Wittighausen

Unsere Empfehlung zu Deep Litter

Hält man nur wenige Wachteln oder Hühner auf eine entsprechend große Fläche, ist Deep Litter eine großartige Alternative zum regelmäßigen Ausmisten und erspart viel Arbeit. Dennoch sollte man immer gut im Auge behalten, ob das Bodenklima noch passt oder ob sich irgendwo Schimmel bildet oder Parasiten einziehen. Eine gute Lösung kann es auch sein, dennoch alle paar Monate den Stall auszumisten. Je mehr Wachteln oder Hühner Ihr haltet, desto stärker verschmutzt natürlich auch die Einstreu. Ab einer gewissen Besatzgröße ist deshalb die Deep Litter-Methode nicht mehr empfehlenswert!

Da das Milbenrisiko in einem Stall mit Deep Litter ansteigen kann, empfehlen wir, zusätzlich mit Einstreu-Öl und Nestkräutern zu arbeiten: Die enthaltenen ätherischen Öle können bei der Milbenabwehr unterstützen.

Übrigens: Deep Litter ist nicht für alle Stallarten geeignet. Holzböden werden von den Mikroorganismen zu stark angegriffen und verrotten selbst schnell. Auch Volieren sind nur bedingt geeignet, da die Tiefenstreu natürlich auch die Voliere selbst angreifen kann.

Unsere Einstreu-Arten:

FAQ – So geht Deep Litter

Was ist Deep Litter?

Deep Litter ist eine bestimmte Art der Einstreu, bei der die Einstreu nicht ausgetauscht wird, sondern dauerhaft im Stall verbleibt. Eine Schicht Mikroorganismen kümmern sich um die Zersetzung von Kot und Dreck.

Muss man bei Deep Litter nie wieder ausmisten?

Herrscht das richtige Mikroklima, muss die Streu nicht mehr komplett getauscht werden. Grobe Verunreinigungen sollte man dennoch regelmäßig entfernen und frische Streu immer wieder nachgeben. Unter bestimmten Umständen wie einem Milbenbefall oder bei ansteckenden Krankheiten ist es dennoch sinnvoll, den Stall komplett zu reinigen und neu einzustreuen.

Wie geht Deep Litter?

Bei Deep Litter streut man bestimmte Einstreu wie Kokosstreu oder Dinkelstreu besonders hoch ein und gibt Mikroorganismen hinzu, die die natürliche Rotte übernehmen.

Funktioniert Deep Litter bei Wachteln?

Ja, Deep Litter eignet sich unter den richtigen Voraussetzungen hervorragend, um Wachteln zu halten. Wichtig dabei ist, dass wenig Wachteln auf viel Raum gehalten werden, dass der Untergrund nicht aus Holz ist und dass die Einstreu nicht nass werden kann!

Funktioniert Deep Litter in einem Holzstall?

Leider nein – die natürliche Rotte der Einstreu greift auch das Holz an, sodass die Lebensdauer des Stalls enorm sinkt und von Deep Litter abzuraten ist.

Was ist Matratzeneinstreu oder Tiefeneinstreu?

Matratzeneinstreu und Tiefeneinstreu funktionieren genauso wie Deep Litter: Eine hohe Schicht Einstreu wird nicht ausgemistet, sondern in seiner natürlichen Rotte gefördert.