Hahn oder Henne – so bestimmt Ihr das Geschlecht Eurer Wachtel

Wachtelhahn oder Wachtelhenne? Die Frage wird unter Wachtelhaltern immer wieder heiß diskutiert – deshalb geben wir Euch hier praktische Tipps, wie Ihr auf einen Blick sehen könnt, ob es sich bei Eurer Wachtel um eine Henne oder einen Hahn handelt! Generell gibt es drei Methoden, nach denen man das Geschlecht einer Wachtel bestimmen kann.

Drei Tipps, wie Ihr Hahn und Henne unterscheiden könnt:

1. Am Verhalten der Wachtel erkennen

2. Am unterschiedlichen Gefieder von Henne und Hahn

3. Mithilfe des Kloakentests

1. Das Verhalten: Wie erkenne ich einen Wachtelhahn?

Am Verhalten ist es denkbar einfach, einen Wachtelhahn zu erkennen – und zwar spätestens dann, wenn er versucht, Ihre Hennen zu treten. Ein weiteres typisches Hahnenverhalten ist das Krähen. Beide Verhaltensmuster kann ein Hahn ab dem Beginn der Geschlechtsreife mit etwa sechs bis sieben Wochen an den Tag legen.

Allerdings kann die Geschlechtsreife auch erst mit bis zu sechs Monaten eintreten! Schlüpft der Wachtelhahn beispielsweise im September, werden die Tiere oft erst im darauffolgenden Frühjahr geschlechtsreif. Wenn also nach sechs Wochen die Wachteln noch nicht krähen, heißt es noch lange nicht, dass man nur Hennen ausgebrütet hat!

2. Die Färbung: Hähne und Hennen am Gefieder unterscheiden

Die Geschlechter anhand ihrer Gefiederfärbung zu unterscheiden, ist relativ zuverlässig, hat allerdings einen Nachteil: Sie funktioniert nur bei bestimmten Farbschlägen wie Wild, Gold, Goldsprenkel, Rotkopf oder Fee.

Wer ein gutes Auge für Wachteln hat, der erkennt bereits ab dem siebten bis zehnten Tag, um welches Geschlecht es sich handelt. Richtig gut kann man die Geschlechter spätestens ab der dritten bis vierten Lebenswoche auseinanderhalten.

Bei den meisten Farbeinschlägen haben die Hähne einen typisch weißen Kehlring. Bei dem Farbeinschlag Goldsprenkel beispielsweise haben Hähne einen dunklen Kopf und eine orange-braune Brustfärbung. Die Hennen dagegen haben eine helle Gesichtszeichnung und eine fein gesprenkelte Brust.

Welche Farbeinschläge sich wie genau in der Färbung unterscheiden und bei welchen man stattdessen einen Kloakentest durchführen muss, findet Ihr übrigens in aller Ausführlichkeit in unserem Fachbuch Wunderbare Wachtelwelt beschrieben!

3. Der Kloakentest: So funktioniert er bei Wachteln

Wie Wachtelhalter sicherlich wissen, sind die Geschlechtsorgane bei Vögeln anders als bei Säugetieren aufgebaut. Bei Wachteln führen die Nieren, die Geschlechtsorgane sowie der Darm in der sogenannten Kloake zusammen. Von außen betrachtet erkennt man an der Kloake erst nach dem Eintritt der Geschlechtsreife einen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Wir zeigen, was man dabei beachten muss! Wird die Wachtel mit etwa sechs bis sieben Wochen geschlechtsreif, kann man den Kloakentest zur Geschlechtsbestimmung durchführen.

Und so funktioniert der Kloakentest: 

Zuerst dreht man das Tier vorsichtig auf den Rücken. Manchmal kann man jetzt schon von außen einen sexuell aktiven Hahn erkennen: Dann sieht die Kloake wie ein roter Ball aus. Bei jungen Hähnen ist das allerdings nicht immer so stark ausgebildet. 

Drückt man jetzt die Kloake ganz leicht zusammen und es tritt weißer Schaum aus, dann handelt es sich sicher um einen Hahn. Übrigens: Der weiße Schaum ist kein Sperma, sondern die Trägerflüssigkeit, die das Sperma in der Henne halten soll.

Der Kloakentest funktioniert allerdings nur in eine Richtung: Tritt Schaum aus, kann man sicher sein, einen Hahn zu haben. Tritt dagegen kein Schaum aus, kann es sich dennoch um einen Hahn handeln! Es empfiehlt sich daher, den Test nach einiger Zeit zu wiederholen, wenn kein Schaum ausgetreten ist. Wir erklären, warum das so ist.

Verschiedene Faktoren beeinflussen, ob Schaum hervortritt. Zum einen kann es sein, dass der Wachtelhahn gerade eine Henne getreten hat – dann wird der Schaum erst wieder neu gebildet und tritt nicht aus. Auch auf die Jahreszeit sollte man achten: Ab September sind die Tiere sexuell nicht mehr so aktiv.

Wichtig für den Kloakentest ist es, dass der Hahn sexuell aktiv ist. Von einem Schlupf sind aber nie alle Hähne gleichzeitig sexuell aktiv: Die ranghöheren Hähne unterdrücken die sexuelle Aktivität der rangniedrigeren Hähne. Somit kann der Kloakentest immer nur für einen Teil der Hähne positiv ausfallen. In diesem Video erklären wir ausführlich, wie der Kloakentest funktioniert!

Übrigens: Der Kloakentest funktioniert nur bei der Japanischen Legewachtel. Bei Zwergwachteln und anderen Zierwachteln ist das nicht möglich.

Mehr Tipps und Tricks rund um die Geschlechterbestimmung und die verschiedenen Farbeinschläge finden Sie in unserem Fachbuch Wunderbare Wachtelwelt!

Zuerst die Wachtel vorsichtig auf den Arm nehmen und halten.

Die Wachtel sicher halten und umdrehen.

Die Kloake vorsichtig drücken – tritt weißer Schaum aus, handelt es sich sicher um einen Hahn.

FAQ – Geschlecht von Wachteln erkennen

Was ist der Kloakentest?

Bei dem Kloakentest drückt man sanft die Kloake der Wachtel zusammen – tritt weißer Schaum aus, handelt es sich um einen geschlechtsreifen Wachtelhahn.

Bei welchen Farbschlägen erkennt man das Geschlecht am Gefieder?

Das Geschlecht von Wachteln lässt sich bei folgenden Farbschlägen eindeutig erkennen: Wildfarbig, Goldsprenkel, Rotkopf, Falbfee, Perlfee und bei zimtfarbenen Wachteln, die Wildfarben oder Goldsprenkel als Grundfärbung aufweisen.

Bei welchen Farbschlägen erkennt man das Geschlecht nicht am Gefieder?

Bei folgenden Farbschlägen erkennt man das Geschlecht der Wachtel nicht am Gefieder: Tenebrosus, Tenebrosus-Schecke, Weißgescheckt, Kupfer, Kupferschecke, Graufee, Zimtfarben mit der Grundfärbung Tenebrosus, Blau, Blauschecke, Silber und Gelb.

Wie erkenne ich das Geschlecht bei meiner Wachtel?

Das Geschlecht von Wachteln kann man bei einigen Farbschlägen am Gefieder erkennen. Außerdem zeigt sich das Geschlecht am Verhalten und bei dem Kloakentest.

Woran erkenne ich einen Wachtelhahn?

Einen Wachtelhahn erkennt man je nach Farbschlag an der jeweiligen Gefiederzeichnung. Sobald ein Hahn geschlechtsreif ist, beginnt er zu krähen und Hennen zu treten.

Woran erkenne ich eine Wachtelhenne?

Eine Wachtelhenne erkennt man bei einigen Farbschlägen an der Gefiederzeichnung. Sobald eine Henne geschlechtsreif ist, beginnt sie zudem mit dem Eierlegen.