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Welche Fressfeinde haben unsere Wachteln und wie schützen wir sie?
Nicht nur wir Menschen lieben unsere Wachteln, leider haben auch Fuchs, Marder und Co. die kleinen Tierchen zum Fressen gern. Egal ob mitten in der Innenstadt oder auf dem Land: Viele der nachgenannten Fressfeinde der Wachtel sind unfassbar anpassungsfähig und kommen fast überall vor.
Das sind die häufigsten Fressfeinde der Wachtel:
- Fuchs
- Marder
- Wiesel
- Ratten und Mäuse
- Hund und Katze
- Waschbär
- Iltis
- Dachs
- Greifvögel
- Krähen
- Wolf
Aber ich habe noch nie einen Fuchs bei mir gesehen!
Auch wenn man noch nie einen Fuchs bei sich gesehen hat, finden die schlauen Räuber ihre Beute überall dort, wo sie leicht zu bekommen ist. Und Beutegreifer wie Füchse und Steinmarder sind inzwischen in Siedlungen und selbst Städten genauso heimisch wie in Feld und Wald! Deshalb ist es für Wachtelhalter unerlässlich, schon bei der Planung und beim Bau der Voliere oder des Stalls an den Schutz der Wachteln zu denken!
Wir stellen hier die wichtigsten Fressfeinde unserer Wachteln vor und geben Tipps, wie man seine Tiere am besten vor ihnen schützen kann!
Wenn der Fuchs die Wachteln angreift
Eine der gefürchtetsten Feinde von Wachtelhaltern ist sicherlich der Fuchs, denn der schlaue Nahrungsopportunist schafft es, sich selbst durch Türen Zugang zur Wachtelvoliere zu schaffen.
Füchse sind hier bei uns weit verbreitet und im Gegensatz zu vielen anderen Tierarten hat der Fuchs wenig Probleme mit uns Menschen. Er folgt uns sogar in die Dörfer und Städte. Durch seine enorme Anpassungsfähigkeit hat er auch sein Nahrungsspektrum an uns angepasst und lernt schnell dazu. Vor allem, wenn die Fuchseltern für ihren Nachwuchs sorgen müssen, werden die Tiere kreativ und tun alles dafür, damit die Fuchswelpen genügend Futter bekommen. Inzwischen sind Füchse so gut an unsere Lebensweise angepasst, dass es in Städten größere Fuchspopulationen gibt als in freier Natur!
Aber wie genau schafft es der Fuchs, unseren Wachteln gefährlich zu werden und wo sind mögliche Schwachstellen in der Voliere? Füchse können beispielsweise gut klettern oder springen. Und was keinesfalls vergessen werden darf: Füchse untergraben Hindernisse! Sie können sich enorm klein machen und damit auch durch schmale Löcher schlüpfen.
So schützt Ihr Eure Volieren vor Füchsen:
Volieren oder Ställe müssen deshalb unbedingt auch am Boden abgesichert sein. Dicke Betonböden schützen die kleinen Hühnervögel gut, bei einer Voliere sollte der komplette Boden von unten mit Volierendraht gesichert werden. Eine Reihe Rasenkantensteine genügt nicht, um den Fuchs aufzuhalten!
Der Marder im Wachtelstall
Marderartige gibt es bei uns einige, gefährlich wird unseren Wachteln aber meistens der Steinmarder, auch bekannt als der „Automarder“. Wie der Fuchs hat sich auch der Steinmarder sehr gut an uns Menschen gewöhnt und profitiert unter anderem von Dachböden, die er als Wohnung nutzt, und von Hühner- oder Wachtelställen als einfache Futterquelle – zumindest, wenn sie nicht richtig geschützt sind.
Auch bei uns heimisch, aber ein Kulturflüchter und deshalb nicht oft anzutreffen, ist der Baummarder. Er kommt wesentlich seltener vor und scheut die Nähe von Menschen, weshalb er unseren Tieren auch nicht gefährlich wird.
So schützt Ihr Eure Wachteln vor Mardern:
Marder sind recht klein, dafür dennoch kräftig und hartnäckig. Zum Schutz gegen die Räuber muss bei dem Bau der Voliere darauf geachtet werden, keinerlei Lücken zu lassen, auch nicht bei den Übergängen zum Dach. Bei der Befestigung des Volierendrahts ist darauf zu achten, dass der Draht nicht einfach abreißen kann, denn viele Fressfeinde können sich sehr gut im Draht festhaken und sind kräftig. Deshalb sollte man beim Anbringen des Drahts darauf achten, so wenige Schnittstellen wie möglich zu haben und ihn an möglichst vielen Stellen zu befestigen. Hier gilt das Motto: Viel hilft viel!
Iltisse, geschickte Räuber und Gefahr für den Wachtelstall
Der Iltis gehört zu den Stinkmardern und ist die wilde Form unserer domestizierten Frettchen. Wie alle Marderartigen mag auch er Hühnervögel und ist deshalb ein klassischer Fressfeind der Wachtel.
Hier hilft, was auch gegen die anderen Marder hilft: Keine Lücken in der Voliere lassen und den Maschendraht klein genug wählen.
Auch der Dachs verschmäht die Wachtel nicht
Auch der Dachs ist ein potentieller Fressfeind unserer Wachteln. Aber auch wenn er zu den Raubtieren zählt, so geht der Dachs nicht klassisch auf Jagd, sondern sammelt eher das auf, was er findet. Man spricht auch davon, dass der Dachs „zur Weide geht“. Dachse sind Allesfresser und ernähren sich von allem, was ihnen bei ihrem nächtlichen Streifzug vor die Schnauze kommt. Das sind vor allem Regenwürmer, aber auch Insekten, Obst, Pilze, Vogelgelege und Kleintiere. Eine Voliere, die gegen oben beschriebene Fressfeinde sicher ist, hält auch den Grimbart erfolgreich ab!
Warum Wiesel der Wachtel gefährlich werden können
Auch Wiesel gehören zur Familie der Marder. Bei uns heimisch ist das Hermelin und das Mauswiesel. Gegen das Hermelin ist die Voliere sicher, wenn wie oben beschrieben die allgemeinen Vorkehrungen gegen Marder getroffen werden. Gefährlich wird dagegen das Mauswiesel vor allem aufgrund seiner Größe: Wie der Name schon ahnen lässt, ist das kleine Wiesel nur etwas größer als eine Maus – und damit übrigens auch das kleinste Raubsäugetier der Welt! Spezialisiert ist er darauf, Mäuse in ihre Gänge zu folgen und sie dort zu fangen.
Doch unterschätzen sollte man das kleine Raubtier deshalb keinesfalls: Neben seiner Hauptbeute, den Mäusen, stehen eben auch die kleinen Hühnervögel auf seinem Speiseplan. Selbst winzige Löcher stellen für den Räuber keine Hindernisse dar. Durch klassischen Hasendraht schlüpft das Wiesel somit problemlos durch. Die Maschenweite des Volierendrahts für den Wachtelstall sollte deshalb nie mehr als 12 bis 13 mm betragen. Außerdem sollte der Volierendraht feuerverzinkt und punktverschweißt sein.
Ratten und Mäuse können Wachteln gefährlich werden!
Bei uns kommt vor allem die Haus- und die Wanderratte vor. Beide Arten machen Wachtelhaltern oft zu schaffen, denn die Nagetiere sind hochintelligent und hartnäckig. Diese beiden Fähigkeiten in Kombination führen dazu, dass sich Ratten durch Holz, durch Zäune und sogar durch Beton fressen können. Das macht Ratten zu extrem gefährlichen Fressfeinden für unsere Wachteln. Eine Voliere oder einen Stall sicher gegen Ratten zu machen, hat schon so manchen Wachtelhalter die letzten Nerven gekostet.
Mit ihren scharfen Zähnen können Ratten große Schäden an Voliere und Stall anrichten. Deshalb ist es wichtig, Holz immer zusätzlich mit Volierendraht zu verstärken, denn damit ist das Holz vor den spitzen Zähnen geschützt und die Ratten können sich nicht durchnagen.
Außerdem sollte man die Voliere regelmäßig auf Beschädigungen durch Ratten überprüfen: Die findigen Nager arbeiten oft über Monate hinweg an der gleichen Stelle, um sich durchzunagen.
Zudem muss klar sein, dass Holz mit der Zeit verwittert und Ratten, Mäuse und Marder damit ein leichtes Durchkommen haben. Hier sollte man regelmäßig das Material überprüfen, vor allem an dunklen, feuchten Stellen, und rechtzeitig austauschen. Denn allen Fressfeinden der Wachtel ist gleich: Sie werden nicht nur den neuen Wachtelstall auf Schwachstellen prüfen, sondern immer wieder und über Jahre hinweg versuchen, dort einzubrechen.
Und auch Mäuse werden Wachteln gefährlich. Nicht nur aus hygienischer Sicht: Mäuse können Wachtelküken fressen und erwachsene Wachteln verletzen!
Der Waschbär – niedlich, aber gefährlich für Wachteln!
Er ist niedlich, er ist flauschig – und die Gefahren durch den Waschbären werden zu oft verharmlost! Der Kleinbär war ursprünglich nicht bei uns heimisch, sondern stammt aus Nordamerika. Durch die Pelzzucht und durch Freilassungen hat sich der flauschige Bär hier schließlich angesiedelt – und fühlt sich aufgrund fehlender natürlicher Feinde und seiner hohen Anpassungsfähigkeit pudelwohl.
Um an Nahrung zu kommen, ist der Allesfresser und Nahrungsopportunist sehr erfinderisch und weiß vor allem, seine geschickten kleinen Finger einzusetzen, um sogar einfache Schlösser zu öffnen. So schafft er es zum Leidwesen unserer Vogelpopulation etwa, Vogelhäuser zu öffnen, um an die einfache Beute zu kommen.
So schützt Ihr Euren Wachtelstall vor Waschbären:
Da Waschbären besonders geschickt mit ihren Fingern sind, solltet Ihr einfache Riegel mit einem Schloss absichern oder nur schwere oder komplizierte Riegel verwenden. Waschbären wurden schon dabei beobachtet, Hühnerklappen zu öffnen, und schaffen es, sich aus Fallen zu befreien! Darüber hinaus sollte der Stall wie oben beschrieben gesichert sein, damit Waschbären keine Chance haben.
Weitere Fressfeinde von Wachteln
Hunde, Katzen und Wachteln
Man darf nicht vergessen, dass unsere geliebten Vierbeiner auch Raubtiere sind, auf deren Speiseplan Wachteln stehen können. Deshalb sollte klar sein, dass weder Hund noch Katze Zutritt zum Wachtelstall haben sollten. Auch wenn die Tiere noch so zahm sind, sollte man auch bedenken, dass die Anwesenheit von natürlichen Feinden die Wachteln beunruhigen kann.
Hier hilft, ähnlich wie bei den anderen bekannten Fressfeinden, die Voliere stabil genug zu bauen, den Boden nach unten zu sichern sowie keine Lücken zu lassen und natürlich darauf achten, dass beim Betreten oder Verlassen der Voliere nicht plötzlich die Katze mit hineinhuscht.
Habicht, Sperber und Krähen
Natürliche Feinde der Wachtel sind auch viele Greifvögel wie der Habicht und der Sperber sowie Rabenvögel. Die Greifvögel stürzen sich blitzschnell aus der Luft auf ihre Beute – und Rabenvögel verschmähen auch keine Wachtel! Doch da die Wachtelvoliere ohnehin mit Dach und Draht nach oben abgesichert ist, sollten weder Greifvögel noch Rabenvögel eine Gefahr darstellen.
Der Wolf und die Wachtel
Den Wolf nennen wir vollständigkeitshalber auch, denn er gehört zu den natürlichen Fressfeinden unserer Wachtel. Auch wenn der Wolf sich mehr und mehr ausbreitet, kommt er noch immer in wenigen Gebieten bei uns vor. Ist die Voliere sicher gegen den Fuchs, so kann auch der Wolf in der Regel wenig Schaden anrichten.